Lebensgroße Papierfigurinen überraschen im Schloss Königs Wusterhausen die Besucher:innen. Einige der erwachsenen Kinder Friedrich Wilhelms I. sind in das Schloss zurückgekehrt und lassen Geschichten und Begebenheiten aus der Zeit des 18. Jahrhunderts, die sich dort zugetragen haben sollen, wiederaufleben. Historische Fakten werden aufgegriffen, das Zusammentreffen der Protagonisten ist jedoch fiktiv – und aus Draht.
Die Römischen Bäder sind einer der vielleicht schönsten Gebäudekomplexe im Park Sanssouci. Ab 1829 entstanden nacheinander das Hofgärtnerhaus, der angrenzende Pavillon als römischer Podiumstempel mit Pfeilerportikus, das Gehilfenhaus, die große Laube, die Arkadenhalle und schließlich die Römischen Bäder im Stil eines pompejanischen Atriumhauses. Mit seiner reichen Bepflanzung aus Gemüsebeeten und Zierpflanzen, den Pergolen und dem überwachsenen Wassergraben hebt es sich von der streng klassizistischen Gestaltung von Schloss Charlottenhof ab.
Kühler Mamor, schattige Bäume, erfrischende Fontänen: Während die Temperaturen steigen und sich die Hitze über Berlin und Brandenburg legt, finden sich in unseren Gärten und Schlössern zahlreiche Plätzchen, an denen es sich dennoch aushalten lässt. Wir haben hier einmal unsere Lieblingsorte zusammengetragen und wünschen viel Spaß beim Besuch – viel Trinken nicht vergessen!
Wenn wir an Schlösser denken, denken wir meist an große, verschwenderische Gebäude voller Stuck, Gold und Gemälde. Wir denken an einen Thron, opulent ausgestattete Gemächer und prächtige Galerien. Dabei vergessen wir aber oft die Komplexität dieser Orte mit ihren Parks und Gärten – und insbesondere den Reichtum der Artenvielfalt, die sie umgibt und die die Institutionen zu schützen bestrebt sind! Riesige bewaldete Anlagen, Barockgärten und Landschaftsparks, zahlreiche Arten seltener Bäume, Blumen und Tiere. Die europäischen Schlossanlagen beherbergen eine ungeahnte Vielfalt – eine wahre Biodiversität!
Der diesjährige „Palace Day“ macht genau darauf aufmerksam und rückt die verschiedenen Schlossanlagen Europas unter diesem Fokus in den Vordergrund.
Drei kolossale Hermenbüsten kehren in den Park Sanssouci zurück.
Seit heute steht die über vier Meter hohe Skulptur „Sommer“ wieder an ihrem angestammten Platz im Rehgarten des Parks Sanssouci, neben der Skulptur „Herbst“. In der nächsten Woche folgen die beiden Büsten „Frühling“ und „Winter“.
Seit Mai lädt die Kunst-Wiese Jung und Alt ein, Eindrücke aus dem Park Sanssouci mit Pinsel oder Zeichenstift festzuhalten. Das kommt bei Besucher:innen sehr gut an und es entstehen kleine und große Meisterwerke.
Der griechische Gott Bacchus steht für Wein, Rausch, Ekstase und Genuss, eine ideale Figur also für einen Weinberg. Auch inmitten des königlichen Weinbergs, am Fuße der Treppe zum Belvedere auf dem Klausberg stand mehr als ein Jahrhundert eine solche Statue. Nun, sie stand nicht, sie saß mit reifen Trauben in der Hand verträumt auf einem Weinfass. Der kleine Marmorbacchus aus dem 18. Jahrhundert fiel irgendwann nach dem Zweiten Weltkrieg von seinem Sockel, verlor Arme und Beine und wurde nach 1962 in das Depot der „Staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci“, der damaligen Verwalter der königlichen Liegenschaften verbracht. Dort lag er fast 60 Jahre. Im Frühjahr 2021 wurde entschieden: Er wird restauriert und soll dann wieder an seinem alten Platz, dem Bacchus-Rondell, die Freude am Wein symbolisieren. Am 8. Juli 2022 ist es soweit, der Bacchus wird wieder aufgestellt.
Das Leben Friedrichs des Großen (1712–1786) liefert zahlreiche Indizien, die sich nicht anders deuten lassen, als dass er dem männlichen Geschlecht, auch sexuell, sehr zugetan war. Daran ändern auch einige kolportierte sexuelle Beziehungen zu Damen nichts. Seine engen Vertrauten waren, mit Ausnahme seiner älteren Schwester Wilhelmine (1709–1758), durchweg Männer, seine engste tägliche Umgebung war fast ausschließlich männlich.
Die koloniale Vergangenheit und das koloniale Erbe in unseren Schlössern und Gärten beschäftigt auch die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Seit Dezember 2020 gibt es eine Gruppe von Mitarbeiter:innen aus verschiedenen Bereichen der Stiftung, die sich mit der Aufarbeitung dieses Erbes befassen. Sie untersuchen sehr genau und kritisch die Sammlung nach kolonialen Kontexten.
Weiße Marmorstatuen, verspielte Goldverzierungen und üppiges Grün – das sind die auffälligsten Farben im Park Sanssouci – doch es gibt einige Schätze der Metallkunst zu entdecken, die sich im edlen Schwarz präsentieren. Dazu gehören die beiden beeindruckenden schmiedeeisernen Tore des Parks Sanssouci, das Lindtstedter Tor im Norden und das Posttor im Süden. Sie haben eine bewegte Geschichte hinter sich, denn sie wurden ursprünglich in Frankfurt am Main für die Weltausstellung in Chicago 1893 hergestellt und erst später getrennt im Potsdamer Park eingebaut. Zum Ensemble gehörte ein weiteres Tor, das 1939 eingeschmolzen wurde.
Niklas Dehnel ist 21 Jahre alt und hat 2021 seine Ausbildung als Metallbauer in der Stiftung abgeschlossen, mit ausgezeichnetem Erfolg und nun wurde er auch Kammersieger der Potsdamer Handwerkskammer! Wir gratulieren ihm herzlich und natürlich auch seinem Ausbilder: Meister Martin Richert.