Die preußischen Schlösser und Gartenkunstwerke verdanken ihre Strahlkraft nicht zuletzt einem „Gütesiegel“, das uns seit fast 30 Jahren Auszeichnung und Verpflichtung zugleich ist: 1990 nahm die UNESCO die Berlin-Potsdamer Parklandschaft – sie reicht von Potsdam-Sanssouci über den Neuen Garten und Sacrow bis zur Pfaueninsel und Glienicke in Berlin – in die Liste des Natur- und Kulturerbes der Menschheit auf.
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Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin – Ein einzigartiges Gesamtkunstwerk
Die Welterbestätte „Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin“ ist eine Kulturlandschaft von internationalem Rang und ein inspirierender Ort für Kunst-, Architektur- und Gartenfreunde aus der ganzen Welt. Seiner geradezu paradiesischen Schönheit verdankt das einzigartige Ensemble den Beinamen „Preußisches Arkadien“.
Das UNESCO-Welterbeprogramm ist eines der international erfolgreichsten Programme; die Kriterien für die Auszeichnung sind äußerst anspruchsvoll: Jede auf der Welterbeliste verzeichnete Kulturstätte ist einzigartig und erfüllt zudem das Kriterium der Authentizität, der historischen Echtheit. Im Falle der Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin würdigte das Welterbekomitee die Anlagen vor allem als außergewöhnliche Kunstschöpfungen: Über Jahrhunderte hinweg haben hier die bedeutendsten Baumeister und Gartenkünstler gewirkt und in der kreativen Adaption unterschiedlicher Baustile ein eigenständiges Gesamtkunstwerk geschaffen, das durch das gelungene Wechselspiel von Baukunst und Gartenarchitektur besticht.
12. Dezember 1990 – Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste
Die Eintragung der Potsdamer Schlösser und Gärten in die UNESCO-Welterbeliste hatte die Deutsche Demokratische Republik am 29. September 1989 beantragt. Die Bundesrepublik Deutschland ihrerseits schlug am 14. Juni 1990 den Teil der Havellandschaft mit den Schloss- und Gartenanlagen in Glienicke sowie die Pfaueninsel zur Eintragung vor.
Am 12. Dezember 1990, nur zwei Monate nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Teilstaaten, hat das Welterbekomitee der UNESCO auf seiner Sitzung im kanadischen Banff die "Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin" in die Liste des Welterbes unter Nummer 532 C (Cultural Property/Kultur) aufgenommen.
Die 1990er Jahre: Eine geteilte Kulturlandschaft wächst zusammen
Mit der deutschen Wiedervereinigung und der UNESCO-Auszeichnung bot sich die Chance, die während des Kalten Krieges durch Grenz- und Sperranlagen brachial zerschnittene Kulturlandschaft wieder zusammenzufügen und wiederherzustellen. Die Berlin-Brandenburger Gartenanlagen Sacrow, Babelsberg und Neuer Garten waren durch die ab 1961 errichteten Sperranlagen mit der 3,60 Meter hohen Mauer, asphaltierten Kolonnenstraßen, Wachtürmen und Zäunen bis zur Unkenntlichkeit zerstört worden. In den 1990er Jahren begann die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, die Wege und Flächen zu restaurieren.
Heute präsentiert sich die Potsdam-Berliner Kulturlandschaft wieder in beeindruckender Harmonie und Geschlossenheit. Mit insgesamt 2.064 ha ist sie eine der größten UNESCO-Welterbestätten in Deutschland.
Erweiterung der Welterbestätte 1992 und 1999
Die UNESCO-Welterbestätte "Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin" wurde zweimal erweitert. 1992 kamen das Schloss und der Park Sacrow mit der Heilandskirche hinzu. 1999 wurden als weitere Areale integriert:
- die Lindenallee westlich des Neuen Palais
- die ehemalige Gärtnerlehranstalt sowie der ehemalige Kaiserbahnhof und dessen Umgebung
- das Schloss und der Park Lindstedt mit umgebender Niederung
- die Dorflage Bornstedt mit Kirche und Friedhof
- der Voltaireweg als Verbindungsweg zwischen Park Sanssouci und Neuem Garten
- die Allee nach Sanssouci als Eingangsbereich des Parks Sanssouci
- die Russische Kolonie Alexandrowka mit ihrem Kapellenberg
- das Belvedere auf dem Pfingstberg mit Pomonatempel
- die Villa Henckel mit Garten
- das Mirbachwäldchen als Verbindung zwischen Pfingstberg und Neuem Garten
- der Garten der Villa Alexander sowie
- das Gelände an der Sternwarte in Babelsberg.
25 Jahre UNESCO-Welterbestätte „Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin“
Wer über die Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen in der UNESCO-Welterbestätte und den anderen Schlössern und Parks der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) mehr wissen will, hat nun erstmals die Möglichkeit, hier in einer Chronologie nachzuschlagen. Die Chronologie ist das Ergebnis einer bewährten Zusammenarbeit der SPSG, die für die zentralen Bereiche der preußischen Schloss- und Gartenanlagen verantwortlich ist, mit der Landeshauptstadt Potsdam sowie dem Landesdenkmalamt Berlin (LDA) und dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum (BLDAM).