Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin

UNESCO-Welterbestätte seit 1990

Wer die Schlösser und Gärten von Potsdam und Berlin besucht, taucht ein in eine Kulturlandschaft, die seit Jahrhunderten Menschen begeistert – und seit 1990 auch UNESCO-Welterbe ist. Ein großer Teil der berühmten Anlagen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg gehört heute zum Welterbe der Menschheit. Damit tragen sie ein internationales Gütesiegel – Auszeichnung und Verpflichtung zugleich – das ihre besondere Bedeutung ebenso unterstreicht wie ihre außergewöhnliche Schönheit.

Zwischen Potsdam-Sanssouci, dem Neuen Garten, Sacrow, der Pfaueninsel und Glienicke erstreckt sich ein Ensemble, das zu den eindrucksvollsten historischen Parklandschaften Europas zählt: ein Ort, der Kunst, Natur und Geschichte auf einzigartige Weise verbindet – und Besucher:innen aus aller Welt immer wieder in seinen Bann zieht.

Preußisches Arkadien – ein Welterbe, das verzaubert

Die Welterbestätte „Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin“ gilt als ein Gesamtkunstwerk von internationalem Rang. Sichtachsen, Schlösser, Wasserflächen und aufwendig gestaltete Gärten fügen sich zu einer Landschaft, die nicht umsonst den poetischen Beinamen „Preußisches Arkadien“ trägt. Hier lässt sich erleben, wie harmonisch Architektur und Natur miteinander verschmelzen – und welche künstlerische Vision hinter den preußischen Residenzen stand.

Die UNESCO würdigte diese Einzigartigkeit bereits 1990. Eine Welterbe-Auszeichnung zu erhalten, ist selten und anspruchsvoll: Jede Stätte muss weltweit einzigartig und vollkommen authentisch sein. Die Potsdam-Berliner Kulturlandschaft erfüllt diese Kriterien in besonderer Weise. Über Jahrhunderte haben hier herausragende Baumeister und Gartenkünstler gewirkt und ein Ensemble geschaffen, das durch das gelungene Wechselspiel von Baukunst und Gartenarchitektur besticht.

12. Dezember 1990 – Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste

Die Ernennung zur Welterbestätte ist selbst ein Stück Zeitgeschichte: Schon 1989 stellte die DDR den Antrag auf Eintragung. 1990 ergänzte die Bundesrepublik Deutschland den Vorschlag um weitere bedeutende Anlagen, darunter Glienicke und die Pfaueninsel. Nur zwei Monate nach der Wiedervereinigung – am 12. Dezember 1990 – setzte das UNESCO-Welterbekomitee im kanadischen Banff ein starkes Zeichen und nahm die „Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin“ als Welterbe unter der Nummer 532 C (Cultural Property/Kultur ) in die Liste auf.

Eine Landschaft, die wieder zusammenfand

Die Auszeichnung markierte zugleich den Beginn eines bedeutenden Wiederaufbaus. Durch den Kalten Krieg und seine Grenzanlagen waren Teile der Kulturlandschaft – etwa in Sacrow, Babelsberg und im Neuen Garten – schwer beschädigt und lange Zeit unzugänglich gewesen. In den 1990er Jahren begann die SPSG mit der behutsamen Restaurierung von Wegen, Flächen und historischen Strukturen. Schritt für Schritt wuchs zusammen, was zusammengehört.

Heute präsentiert sich die Potsdam-Berliner Kulturlandschaft wieder als beeindruckend geschlossenes Ensemble. Mit insgesamt 2.064 Hektar zählt sie zu den größten und schönsten UNESCO-Welterbestätten Deutschlands.

Erweiterung der Welterbestätte 1992 und 1999

Zweimal wurde die Welterbestätte nachträglich erweitert:
1992 kamen Schloss und Park Sacrow mit der Heilandskirche hinzu. 1999 folgten weitere historisch bedeutende Bereiche, die den Welterbebestand bis heute prägen:

  • die Lindenallee westlich des Neuen Palais
  • die ehemalige Gärtnerlehranstalt sowie der Kaiserbahnhof und Umgebung
  • Schloss und Park Lindstedt samt Niederung
  • die Dorflage Bornstedt mit Kirche und Friedhof
  • der Voltaireweg zwischen Park Sanssouci und Neuem Garten
  • die Allee nach Sanssouci als historischer Parkeingang
  • die Russische Kolonie Alexandrowka mit Kapellenberg
  • das Belvedere auf dem Pfingstberg mit Pomonatempel
  • die Villa Henckel und ihr Garten
  • das Mirbachwäldchen als Verbindung zwischen Pfingstberg und Neuem Garten
  • der Garten der Villa Alexander
  • sowie das Gelände an der Sternwarte in Babelsberg.

Weiterführende Informationen

Umfassende Informationen zum UNESCO-Welterbe in Potsdam, zur Pufferzone der Welterbestätte und zu weiteren Aspekten erhalten Sie außerdem auf der