Als Friedrich der Große mit seinen Architekten das Neue Palais in Potsdam plante, sah er für seine eigene Wohnung einen Raum vor, dessen Gestaltung von einem bestimmten Vasentyp inspiriert war: den Schneeballvasen.
Ein Beitrag von Dr. Samuel Wittwer, Direktor der Schlösser und Sammlungen der SPSG
Klima und Licht, Insekten, Staub. Die originale Substanz der erhalten gebliebenen Schlösser in Europa stehen quasi unter Dauerstress und stellen Restaurator*innen immer wieder vor neue Aufgaben. Das Château de Versailles hat mit EPICO eine neuartige Methode entwickelt, mit der sich der Schutz der bedeutenden Kulturgüter optimieren lässt. SPSG-Gemälderestaurator und Koordinator der Partnerschaft Daniel Fitzenreiter erläutert, was es mit der Methode auf sich hat.
Wilhelmine von Lichtenau holt Italien nach Potsdam Teil III
Auch Berlin ist vor Wilhelmine nicht sicher. Die Stilikone des frühklassizistischen Preußen holte Italien nach Potsdam, war oberste Geschmacksberaterin Friedrich Wilhelms II. und ebnete dem preußischen Klassizismus den Weg. Das Phänomen Wilhelmine von Lichtenau in drei Teilen. Teil III: Wilhelmine in Berlin. Ihr Wirken in Charlottenburg und auf der Pfaueninsel.
Wilhelmine rückt das Marmorpalais zurecht. Die Stilikone des frühklassizistischen Preußen holte Italien nach Potsdam, war oberste Geschmacksberaterin Friedrich Wilhelms II. und ebnete dem preußischen Klassizismus den Weg. Das Phänomen Wilhelmine von Lichtenau in drei Teilen. Teil II: Wie Wilhelmine in Potsdam wirkt und die Gestaltung des Marmorpalais mehr und mehr an sich zieht.
Vom allgegenwärtigen friderizianischen Rokoko hatte Wilhelmine genug. Die Stilikone des frühklassizistischen Preußen holte Italien nach Potsdam, war oberste Geschmacksberaterin Friedrich Wilhelms II. und ebnete dem preußischen Klassizismus den Weg. Das Phänomen Wilhelmine von Lichtenau in drei Teilen. Teil I: Wie Wilhelmine wurde, was sie war.
Viele der preußischen Schlösser zeichnen sich dadurch aus, dass sie wie wenige andere Schlösser in Europa weitgehend in ihrer originalen Substanz erhalten geblieben sind. Dies stellt RestauratorInnen heute vor besondere Herausforderungen, vor allem bei extremen klimatischen Bedingungen wie den gegenwärtigen Hitzewellen. SPSG-Gemälderestaurator Daniel Fitzenreiter erläutert, warum der Besuch im Schloss Sanssouci dennoch „ganz komfortabel“ ist.
Friedrich der Große (1712–1786) setzte mit dem Bau des Neuen Palais am westlichen Ende seines Parks Sanssouci einen imposanten Schlusspunkt. Es war sein letzter großer Schlossbau. Das Beste und Kostbarste des europäischen Handwerks war ihm gut genug für dieses der Repräsentation staatlicher Macht und der Ausrichtung großer Feste dienende Schloss. In diesem Jahr wird seine „Fanfaronade“ 250 Jahre alt, was mit der Wiedereröffnung der königlichen Wohnung und einer spannenden Führungsreihe gefeiert wird. Schlossassistent Andreas Woche berichtet:
Die Wand- und Deckenmalereien im Neuen Palais von Sanssouci (Teil 2)
Restauratorin Verena Göttel betreut mit fünf Kolleg:innen die historischen Oberflächen von Fassaden und Innenräumen der fast 700 Baudenkmale der SPSG. Decken- und Wandmalereien sind dabei herausragende eigenständige Kunstwerke, die mitunter von beachtlicher Größe sind. Im Neuen Palais von Sanssouci, dem größten Schlossbau Friedrichs des Großen, gibt es davon rd. 130 Werke. Verena Göttel stellt deren Vielfalt vor; diesmal geht es um die noch verborgenen Schätze.
Die Wand- und Deckenmalereien im Neuen Palais von Sanssouci (Teil 1)
Restauratorin Verena Göttel betreut mit fünf Kolleg:innen die historischen Oberflächen von Fassaden und Innenräumen der fast 700 Baudenkmale der SPSG. Decken- und Wandmalereien sind dabei herausragende eigenständige Kunstwerke, die mitunter von beachtlicher Größe sind. Im Neuen Palais, dem größten Schlossbau Friedrichs des Großen, gibt es davon rd. 130 Werke. Verena Göttel stellt die große Vielfalt mit einigen Beispielen vor, im ersten Teil geht es um Malereien auf Leinwand, auf Putz und Stuck sowie auf Holz.
Mit dem ab 1787 errichteten Marmorpalais brach der sinnesfrohe König Friedrich Wilhelm II. in vielerlei Hinsicht zu neuen Ufern auf: Das erste (und einzige) im Spätklassizismus errichtete Schloss in Preußen liegt malerisch am See im ‚Neuen‘ Garten - und damit schon allein räumlich weit entfernt vom friderizianischen Sanssouci des ungeliebten Vorfahren. Friedrich Wilhelm II. ließ hier ein Palais in klaren Formen und kühler Eleganz inmitten eines sentimentalen Landschaftsgartens errichten, dessen architektonische Vorbilder wir in der griechischen Antike finden. Trotz aller Harmonie dieses bezaubernden Ortes: Sein Schicksal war in den nächsten Jahrzehnten wechselvoll. Nun findet das Auf und Ab ein wunderbares Ende: Mit dem Sanierungsabschluss der Außenanlage kann die Wiederherstellung der königlichen Sommerresidenz nach vielen Jahren glücklich vollendet werden. Projektleiterin Jana Giesa erläutert den letzten Bauabschnitt.
Im Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten konnten jetzt 6.500 m² Dachlandschaft, 11.500 m² Fassadenfläche sowie im Inneren verschiedene Schlossräume modernisiert bzw. restauriert und wiederhergestellt werden. Vier Jahre lang mussten sich dafür täglich rd. 1200 Besucher*innen aus aller Welt mit bis zu 20 Baufirmen die engen Hofdurchfahrten und Flure teilen – aber es ist vollbracht: 100 Jahre nach seiner Errichtung ist das von 1913 bis 1917 für das Kronprinzenpaar Wilhelm und Cecilie im englischen Landhausstil errichtete Schloss wieder als Gesamtkunstwerk zu erleben. Projektleiter Dr. Olaf Saphörster erklärt hier in Kürze die erfolgreiche Hüllensanierung.
Am Sonntag, dem 19. August 2018, wird sich zum vorerst letzten Mal die Tür zum Schloss Pfaueninsel öffnen. Das von König Friedrich Wilhelm II. 1794 für sich und seine Geliebte Wilhelmine Encke auf dem Eiland errichtete Schlösschen muss dringend saniert werden – Witterung und der Zahn der Zeit haben dem mit Holzbohlen verkleideten Fachwerkbau schlimm zugesetzt. Dass das bezaubernde und weithin sichtbare Schloss dank des Sonderinvestitionsprogramms von Bund und den Ländern Brandenburg und Berlin saniert werden kann, ist vor allem ein Grund zur Freude - wir feiern dies am Sonntag mit einem großen Inselfest für die ganze Familie!