Friedenskirche

Frömmigkeit und politische Reaktion

Genau 100 Jahre nach der Grundsteinlegung von Sanssouci ließ König Friedrich Wilhelm IV. am Fuß der Weinbergterrassen 1845 den Bau einer Hofkirche beginnen. Im weltlichen ‚ohne Sorge‘ des Freigeistes Friedrich II. hatte es keine Hofkirche gegeben. Das neue Gotteshaus sollte dem dynastischen Erbe ein religiöses Fundament verleihen. Zur Kirchenweihe 1848 hatte die Revolution in Berlin den monarchischen Herrschaftsanspruch durch ‚Gottes Gnade‘ erschüttert. Doch der König beharrte weiter auf dem Vorhaben, seine neue Hofkirche dem ewigen ‚Friedensfürsten‘ zu weihen, da die weltlichen Fürsten ihre Herrschaft nur von diesem erhielten. Für Anhänger der Revolution bedeutete die Weihe der Friedenskirche eine Kampfansage, der alsbald die Niederschlagung durch Waffengewalt folgte.

Die Bauformen der Kirche waren an den ältesten Kirchenbauten Italiens (San Clemente in Rom) orientiert. Damit sollten vermeintlich urchristliche Formen und nach der Vorstellung des Königs auch der Geist des Urchristentums zurückgewonnen werden, mit dem er Kirche und Gesellschaft zu erneuern hoffte. Auf der Basis von Skizzen Friedrich Wilhelms IV. arbeiteten Ludwig Persius und August Stüler die Entwürfe und Baupläne aus.

Im Gegensatz zum schlichten Äußeren der Kirche wird die Innenausstattung durch farbigen Marmor bestimmt. Die Apsis schmückt ein originales Mosaik (erste Hälfte des 13. Jahrhunderts) aus der Kirche San Cipriano in Murano bei Venedig. Unter dem Kirchenschiff befinden sich die Gräber Friedrich Wilhelms IV. und seiner Gemahlin Elisabeth.

Der Kirche ist in Anlehnung an mittelalterliche Sakralbauten ein Kreuzgang, ein Säulenhof und ein überdachter Säulengang angegliedert. Unter den zahlreichen Bildwerken auffällig ist die Statue des Segnenden Christus, eine Nachbildung nach Bertel Thorvaldsen.
Im Osten schließt sich den Gebäuden ein künstlich angelegter Teich, an der Westseite der Marlygarten an. Der frühere Küchengarten Friedrich Wilhelms I. wurde von Peter Joseph Lenné zu einem Miniatur-Landschaftsgarten umgeformt. Die Pflanzen und eine weiß-blaue Glassäule erinnern an die bayerische Heimat der Königin.

Adresse

Friedenskirche
Am Grünen Gitter 3
14469 Potsdam

Ihr Weg zu uns

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Haltestelle "Potsdam, Luisenplatz-Nord/Park Sanssouci"

vbb-online | Fahrplanauskunft »

Parken

Gebührenpflichtige Stellplätze für PKW und Busse auf dem Parkplatz P1 – An der Historischen Mühle.

Öffnungszeiten

Bei Veranstaltungen geschlossen

Die Öffnung der Friedenskirche wird von Ehrenamtlichen ermöglicht. Es kann tagesaktuell zu Einschränkungen kommen.
Möchten Sie die Friedenskirchengemeinde ehrenamtlich dabei unterstützen, diese besondere Kirche zu öffnen, so wenden Sie sich bitte an das Gemeindebüro unter 0331.97 40 09

Preise und Tickets

Eintritt gegen Spende

Kontakt

Ev. Friedenskirchengemeinde Potsdam
Am Grünen Gitter 3
14469 Potsdam
friedenskirche@evkirchepotsdam.de
Telefon: 0331.97 40 09
Fax: 0331.95 13 00 85
SPSG | Besucherinformation
Besucherzentrum Historische Mühle im Park Sanssouci
An der Orangerie 1
14469 Potsdam
Montag geschlossen

Besucherzentrum Neues Palais im Park Sanssouci
Am Neuen Palais 3
14469 Potsdam
Dienstag geschlossen

info@spsg.de
Telefon: 0331.96 94-200 (Di - So)

Impressionen