Formal ist das Bohnenspiel ein schmaler Tisch mit mehreren abgerundeten Mulden. Es kann mit Bohnen, Steinen, Getreidekörnern, Muscheln, kleinen Kieseln oder anderem gespielt werden. Die Spielzüge werden mit mathematischer Strategie ausgeführt, es gibt keine Zufälligkeiten.
Das Bohnenspiel hat eine jahrhundertealte Geschichte. Als mancala, kahla oder awelé wurde es zunächst in Westafrika und im osmanischen Reich gespielt, wo es vielfältige symbolische Bedeutungen besaß. Durch die Ausbreitung des Islam gelangte das Spiel nach Asien und mit dem Versklavungshandel nach Amerika. Um 1700 gehörte es im deutschsprachigen Raum zum exklusiven Zeitvertreib der adligen Gesellschaft.
Die Charlottenburger Version wurde für Königin Sophie Charlotte angefertigt. Der Spieltisch und das gemeinsame Spielen sollte Bewunderung für die Weltläufigkeit der Gastgeberin hervorrufen. Einige Initiativen in Afrika unterstützen heute die Weiterentwicklung des Spiels, um den Erhalt vorkolonialer Traditionen zu fördern.