KAISERDÄMMERUNGDas Neue Palais 1918 zwischen Monarchie und Republik

Vor 100 Jahren endete mit der Abdankung Kaiser Wilhelms II. im November 1918 die preußische Monarchie. Das Ereignis markierte den Beginn wichtiger Entscheidungen zur Neuregelung der Besitzverhältnisse zwischen dem früheren Königshaus und dem preußischen Staat. Der letzte und größte Schlossbau Friedrichs des Großen im Park Sanssouci spielte in den Novembertagen 1918 eine wichtige Rolle.

Kaiser Wilhelm II. (1859–1941) hatte zum Neuen Palais eine besondere Bindung. Hier war er mit seinen Eltern und Geschwistern als künftiger Erbe des Hohenzollernthrones aufgewachsen. Deshalb wählte er nach seiner Thronbesteigung 1888 dieses Haus als wichtigsten Wohnort neben dem Berliner Schloss. Auch während des Ersten Weltkrieges blieb das Palais der bevorzugte Aufenthaltsort des Kaisers und seiner Ehefrau Auguste Viktoria (1858–1921). Während sich Wilhelm II. am 9. November 1918 im Großen Hauptquartier im belgischen Spa aufhielt, erlebte die Kaiserin die Novemberrevolution im Neuen Palais.

Die Präsentation ist in den Besucherrundgang integriert und umfasst 15 Stationen. Briefauszüge, Transportlisten, Fotografien vermitteln authentische Stimmungsbilder aus der kurzen Phase, in denen die Koffer gepackt, über Kunstwerke verhandelt und das Schloss neu organisiert werden musste. Das Neue Palais selbst wird als kaiserlicher Wohnort erstmals fassbar und seine Bedeutung im Zusammenhang mit den Veränderungen 1918 kommentiert. So werden beispielsweise aus dem niederländischen Exilort Huis Doorn einige Uniformen Wilhelms II. an die erhaltenen original beschrifteten Garderobenhaken zurückkehren. Auch der neubarocke Schreibtisch des Monarchen wird 100 Jahre nach seinem Abtransport aus dem Neuen Palais wieder im ehemaligen Arbeitszimmer des Kaisers aufgestellt. Zudem wird der große „Juwelenschrank“ der Kaiserin, Möbelstücke oder ein Gemäldezyklus die verschiedenen Aspekte der Vermögensauseinandersetzung beleuchten. Kaiserliches Porzellan, Brotmarken des „Steckrübenwinters“ und ein von Revolutionären beschädigtes Porträt Kaiser Wilhelms II. zeugen von der Dramatik dieser Zeitenwende.

Zu sehen ist in der Ausstellung auch der kürzlich entdeckte sensationelle Fund mit geschätzten 1000 Briefen an die Kaiserin. Mehr Informationen dazu im BLOG.

Neues Palais
Am Neuen Palais
14469 Potsdam

Weitere Informationen zum Ort

Führungen

Gruppenpreis Erwachsene pauschal:130 Euro
Gruppenpreis Schüler pauschal:91 Euro
Buchungszeitraum: 20.06.2018–12.11.2018
Teilnehmerzahl/Gruppe: maximal 20 Personen
Treffpunkt: Besucherzentrum am Neuen Palais
Dauer: 2 h

Kontakt & Buchung
SPSG | Gruppenservice
Postfach 60 14 62
14414 Potsdam
gruppenservice(at)spsg.de
Tel.: 0331.96 94-222
Fax: 0331.96 94-107

Impressionen

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