Das um 1745 entstandene Porträt von Markgraf Karl Friedrich Albrecht (1705–1762) zeigt eine seinerzeit häufig verwendete Bildkomposition: Im Vordergrund steht der herrschende Adlige – meist Auftraggeber des Gemäldes. Der ihm assistierende Schwarze Diener steht dagegen im Hintergrund bzw. folgt ihm. Auch andere Fürsten nutzten im 17. und 18. Jahrhundert diese Art der bildlichen Inszenierung ihrer Macht.
Die in diesem und vergleichbaren Porträts hinter europäischen Fürsten und Fürstinnen abgebildeten Menschen lassen sich nur schwer identifizieren. Durch die Abbildungen kann nicht direkt auf das Alter, die Position und den Rechtsstatus der Personen geschlossen werden. Im Gegensatz zu den Hauptporträtierten bleiben sie anonym.
Die Gemälde belegen jedoch die Existenz Schwarzer Menschen an europäischen Höfen. Ob es sich um versklavte oder freie Menschen handelte, bedarf weiterer Untersuchungen und kann u. a. an verschiedenen Details festgemacht werden. Ein wahrscheinliches Symbol der Abhängigkeit waren Silberhalsbänder, die die Schwarzen Bediensteten in den Gemälden oft um den Hals trugen. Der Page neben Markgraf Karl Friedrich Albrecht von Brandenburg-Schwedt trägt eine prächtige Livree aus gelbem Atlas. Die silbernen Quasten seiner Bekleidung glänzen ebenso im Licht wie das metallene Halsband. Letzteres wird nicht versteckt, sondern geradezu durch den Glanz in Helm und Rüstung des Markgrafen in Szene gesetzt.