Das Neue Palais, 1763 bis 1769 von Friedrich dem Großen in Sanssouci errichtet, ist wie kaum ein anderes Schloss in Europa im Original erhalten. Selbst in der Kaiserzeit, als die Bewohner auf die Errungenschaften der frühen Moderne nicht mehr verzichten wollte, nahm man Rücksicht auf das große Vermächtnis des Königs: Die Bäder verschwanden dezent in Puderkammern oder Schränken.
Friedrich der Große ließ direkt nach dem Ende des Siebenjährigen Kriegs das prachtvolle Neue Palais in Sanssouci errichten. Der 1768 vollendete, größte und letzte Schlossbau des Königs beherbergte vier Festsäle, zehn opulent eingerichtete Appartements und ein großes Theater. Ab Ende des 19. Jahrhunderts verwandelten Kaiser Friedrich III. und schließlich Wilhelm II. das Rokokoschloss in eine kaiserliche Residenz, die mit Elektrizität, Fahrstuhl, Zentralheizung, fließendem Wasser sowie über 40 Badezimmern und Toiletten alle Annehmlichkeiten der frühen Moderne bot.
Für die Ausstellung „Schlösser für den Staatsgast. Staatsbesuche im geteilten Deutschland“ konnten wir Zeitzeugen gewinnen, die bereit waren, uns im Rahmen der Ausstellung ihre Geschichte(n) zu erzählen. Eine davon ist Rita Löwenstein, ehemals Oberkellnerin im Schloss Schönhausen, dem wichtigsten Gästehaus der DDR-Regierung.