Brandon Lipchik, Shrieking Doll, 2024, Öl auf Leinwand

Exit ParadiseDie Miettinen Collection in Sacrow

Anlässlich des 650-jährigen Jubiläums von Sacrow präsentiert Ars Sacrow e.V. Werke aus der renommierten Miettinen Collection, einer der bedeutendsten privaten Kunstsammlungen zeitgenössischer Kunst in Europa. Schloss Sacrow wird im Rahmen der Reihe Museum für einen Sommer in diesem Jahr wieder zu einem besonderen Ort der Kunsterfahrung und der Reflexion über die Beziehung von Kunst, Körper und Natur.

Michael M. Thoss, Kurator der Ausstellung, ist zu Recht stolz einen Teil der Sammlung nach Sacrow holen zu können: „Timo Miettinen ist ein wahrer Kulturbotschafter Finnlands in Berlin. Er versteckt seine Sammlung nicht hinter hohen Mauern, sondern macht sie regelmäßig der Öffentlichkeit zugänglich. Die rund 2000 Kunstwerke Miettinen Collection sind nicht nur Ausdruck der professionellen Leidenschaft seines Sammlers, sondern bieten einen guten Überblick über aktuelle Tendenzen zeitgenössischer Kunstproduktion. Ihre Stärke liegt in ihrer Vielfalt und Ausdruckskraft.“

Ergeben hat sich die Kooperation mit dem Ars Sacrow e.V. im vergangenen Jahr. Bereits für die Ausstellung mit Werken der Generation Z in 2024 hat Timo Miettinen einen beachtlichen Teil der Ausstellung gestellt. Mit über 5.000 Besucher:innen war „Gegen den Strich. Kunst der Generation Z“ eine erfolgreiche Schau in Sacrow.

Unter dem Titel „Exit Paradise“ versammelt die Ausstellung rund 130 Werke von mehr als 50 Künstlerinnen und Künstlern aus vier Kontinenten. Inspiriert vom biblischen Motiv der Vertreibung aus dem Paradies thematisiert die Schau das Spannungsfeld zwischen Körperlichkeit und Entfremdung, Erotik und Revolte, Natürlichkeit und Manipulation. Die zwölf Themenstationen der Ausstellung illustrieren eindrucksvoll, wie sich Körperbilder von den klassischen Schönheitsidealen emanzipieren und von den Avantgarden als Experimentierfeld für ästhetische und politische Diskurse genutzt werden, in denen sich die gesellschaftlichen Umbrüche ihrer Zeit widerspiegeln.

Während klassische Darstellungen von Körperlichkeit zumeist auf religiöse oder weltliche Ideale rekurrieren, zeigen die ausgewählten Werke der Miettinen Collection fragmentierte, poppige und queere Körperbilder, die auf veränderte Rollenbilder und Körperkonzepte, Gruppenzugehörigkeiten und Geschlechterzuschreibungen verweisen.

„Exit Paradise“ vermittelt das sich wandelnde Verständnis von Körperlichkeit in ihren Repräsentationen und Ritualen, Identitätsdiskursen und somatischen Narrativen, wie sie von Kunstschaffenden des 20. und 21. Jahrhunderts auf vielfältige Weise aufgegriffen und interpretiert werden.

Die Ausstellung „Exit Paradise“ im Schloss Sacrow ist Teil einer größeren Ausstellungsreihe der ca. 2000 Werke umfassenden Miettinen Collection, die anlässlich des 70. Geburtstags des Sammlers mit Stationen in Berlin, Helsinki und Düsseldorf stattfindet: miettinen-collection.de

Schloss Sacrow
Krampnitzer Straße 33
14469 Potsdam

Weitere Informationen zum Ort

11. Juli - 28. September 2025
Montag – Donnerstag:
geschlossen
Freitag – Sonntag:
12.00 – 18.00 Uhr

Letzter Einlass 17.30 Uhr

8 €, ermäßigt 5 €
freier Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 18

  • nicht rollstuhlgeeignet

Wichtige Informationen

Emma Ainala, Alexander Basil, Wolfgang Betke, Amoako Boafo, Louise Bourgeois, Nils Ben Brahim, Cecily Brown, Elina Brotherus, Werner Büttner, André Butzer, Peter Duka, Rainer Fetting, Zohar Fraiman, Jiri Geller, Paris Giachoustidis, Lennart Grau, Thomas Groetz, Nelsa Guambe, Clegg & Guttmann, Terike Haapoja, Rinaldo Hopf, Pieter Hugo, Ulla Jokisal, Ville Kylätasku, Eemil Karila, Jürgen Klauke, John Kleckner, Jessica Nam Kim, Ola Kolehmainen, Brandon Lipchik, Adam Lupton, David Moses, Maximilian Mucha, Kirsi Mikkola, Reima Nevalainen, Lars-Gunnar Nordström, Idowu Oluwaseun, Murat Önen, Janne Räisänen, Aurora Reinhard, Jyrki RIekki, Achim Riethman, Julian Röder, Emma Sapaniemi, Samuli Suonerä, Liu Susiraja, Barthélémy Toguo, Tommi Toija, Tom of Finland, Marianna Uutinen, Ivana Vladislava, Andy Warhol, Sonja Yakovleva, Hamid Yaraghchi, Zoobs

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