Die Rückkehr der BilderSchätze des Barock in der Oberen Galerie des Neuen Palais
Nach über 30 Jahren ist die Obere Galerie im Neuen Palais wieder öffentlich zugänglich. Der prachtvolle Raum zeigt fünf der sechs bedeutendsten Gemälde der SPSG – Werke, die zur originalen Ausstattung Friedrichs des Großen gehören und seit ihrer Einfügung in die Wandvertäfelung im Jahr 1768 nur selten bewegt oder restauriert wurden.
Erst im 20. Jahrhundert wurde entdeckt, dass zwei dieser Gemälde von Artemisia Gentileschi stammen. Der preußische König hatte die Werke vermutlich erworben, ohne zu wissen, dass sie von einer Frau geschaffen wurden. Heute stehen sie im Mittelpunkt eines wachsenden kunsthistorischen Interesses an Gentileschis Werk, das lange Zeit männlichen Künstlern zugeschrieben worden war.
Die barocken Gemälde von Guido Reni und Luca Giordano, ebenfalls Teil der Galerie, waren bislang kaum erforscht und für die Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Sie zählen heute zu den zentralen Stücken der Sammlung.
In den letzten sechs Jahren wurden die Gemälde sowie ihre originalen Rahmen aufwendig restauriert. Ermöglicht wurde dies durch finanzielle Unterstützung von Drittmittelgebern wie dem Museum Barberini, der Rudolf-August-Oetker-Stiftung und der Annemarie Hilgemann Stiftung. Die Restaurierung brachte nicht nur die ursprüngliche Farbpracht wieder zum Vorschein, sondern auch wichtige neue Erkenntnisse über die Maltechniken und Materialien.
Insbesondere die Werke von Artemisia Gentileschi wurden kunsttechnologisch intensiv untersucht. Die Analysen lieferten detaillierte Informationen zu ihrem individuellen Stil und erlaubten es, die Werke in ihrem Gesamtœuvre neu einzuordnen und zu datieren. Die beiden in Potsdam ausgestellten Gemälde stammen ursprünglich aus der berühmten Sammlung der Adelsfamilie Farnese und gehören zu den wenigen erhaltenen Werken Gentileschis in Deutschland.
Auch die Arbeiten von Guido Reni und Luca Giordano erzählen spannende Geschichten: Reni, einer der gefragtesten Maler seiner Zeit, entwickelte aus dem Umfeld der Carracci einen eigenen, idealisierenden Stil mit großer Klarheit in Farbe und Form. Giordano, bekannt als „Luca fa presto“ wegen seiner schnellen und virtuosen Arbeitsweise, war in ganz Europa aktiv – seine Werke zeugen von einem barocken Maler von Weltrang.
Neues Palais
Am Neuen Palais
14469 Potsdam
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Haltestelle „Potsdam, Neues Palais“
vbb-online | Fahrplanauskunft
Aktuelle Verkehrsinfos
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Gebührenpflichtige Stellplätze für PKW und Busse auf dem Parkplatz P3 – Am Neuen Palais.
Tickets erhalten Sie im Besucherzentrum am Neuen Palais.
Letzter Einlass 30 Minuten vor Schließzeit.
Sofern nicht anders angegeben, gelten an Feiertagen die jeweiligen Wochenend-Öffnungszeiten.
Verkauf in den Besucherzentren, beim Kauf wird eine feste Einlasszeit im Neuen Palais mitgebucht.
Gültig für einen Tag, April bis Oktober
Gültig für einen Besuch in den Potsdamer Schlössern an einem Tag (ausgenommen Schloss Sacrow und Jagdschloss Stern; ausgenommen Sonderausstellungen; für das Belvedere auf dem Pfingstberg gilt der ermäßigte Eintritt).
Verkauf an allen Schlosskassen, in den Besucherzentren sowie online. Beim Kauf wird eine feste Einlasszeit im Schloss Sanssouci und wahlweise zusätzlich im Neuen Palais mitgebucht.
online buchenGültig für bis zu 2 Erwachsene und bis zu 4 Kinder.
Berechtigt zum einmaligen Besuch der Potsdamer Schlösser an einem Tag (ausgenommen Schloss Sacrow und Jagdschloss Stern, ausgenommen Sonderausstellungen), für das Belvedere Pfingstberg gilt der ermäßigte Eintritt.
Verkauf an allen Schlosskassen, in den Besucherzentren sowie online. Beim Kauf wird eine feste Einlasszeit im Schloss Sanssouci und wahlweise zusätzlich im Neuen Palais mitgebucht.
online buchenGültig für Schloss Schönhausen für einen Tag für 2 Erwachsene und bis zu 4 Kinder (bis zum vollendeten 18. Lebensjahr).
- nicht rollstuhlgeeignet
Die Obere Galerie ist Teil der Tour durch das Neue Palais in der App „SANSSOUCI“. Die App ist Ihr Portal und digitaler Begleiter durch die Schlösser und Parks, sie ist kostenlos im App Store und bei Google Play erhältlich.
Für das Neue Palais sind folgende Sprachversionen verfügbar:
- Deutsch
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- Polski
- Русский
Für Kinder von 6-9 Jahren („Mit dem Kastellan Konrad durch das Neue Palais“)
- Deutsch
- English
Für Kinder von 10-13 Jahren („Special Palace Superguide“)
- Deutsch
Aufgrund der baulichen Gegebenheiten des Neuen Palais kann es zu Schwierigkeiten bei der WLAN-Nutzung kommen. Wir empfehlen daher, die Inhalte der App vor Ihrem Besuch herunterzuladen.
Wichtige Informationen
Der Weg in die Obere Galerie führt durch eine Vielzahl von Schlossräumen und an zahlreichen Darstellungen vorbei, in denen Maler den weiblichen Körper in den Mittelpunkt stellen. Unter dem Motto „Der andere Blick“ laden Fragen an sieben Stationen dazu ein, Gemälde aus einer ungewohnten Perspektive zu betrachten: Wer sieht hier wen an – und warum auf diese Weise? Prägte ein geschlechtsspezifischer Blick diese Darstellungen? Und wie blickt Artemisia Gentileschi auf das Geschehen? Die Fragen lenken die Aufmerksamkeit auf die historischen Vorstellungen von Geschlechterrollen, die sich in den Gemälden ausdrücken.
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