Die PrinzessinnenbibliothekSofia Albertina von Schweden und ihre Bücher
Im Schloss Rheinsberg präsentiert die SPSG in Kooperation mit der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz erstmals öffentlich Höhepunkte aus der Privatbibliothek von Prinzessin Sofia Albertina von Schweden (1753-1829), der Tochter von Königin Luise Ulrike von Schweden (1720-1782) und damit eine Nichte des preußischen Königs Friedrich der Große (1712-1786).
Die rund 4.500 Bände umfassende Bibliothek der Prinzessin wurde 2017 gemeinsam von der SPSG und der Staatsbibliothek zu Berlin erworben – großzügig unterstützt durch die Rudolf-August Oetker-Stiftung und die Kulturstiftung der Länder. Die Sammlung ist ein außergewöhnliches Beispiel weiblicher Bildungsgeschichte und Lesekultur der Aufklärung. Sie ist vollständig erhalten, in bemerkenswert gutem Zustand und umfasst neben Büchern auch Handschriften, Zeichnungen und ererbte Werke aus den Bibliotheken ihrer Mutter, Königin Luise Ulrike von Schweden sowie ihrer Großmutter Sophie Dorothea von Preußen (1687-1757).
Die Sonderausstellung zeigt 116 ausgewählte Bände und thematisiert unter anderem Bildung und Spracherwerb, Theater, Kunst, Architektur, Modejournale sowie Bücher als Zeichen von Wertschätzung und Repräsentation. Besonders eindrucksvoll sind die prachtvollen Einbände und künstlerisch gestalteten Frontispize. Auch persönliche Interessen der Prinzessin werden sichtbar: Sie las bevorzugt französischsprachige Romane und Theaterliteratur – aber auch Werke über Gartenkunst und Architektur, die ihr praktischen Nutzen boten. Eine Besonderheit stellen zudem die Huldigungsschriften dar, die ihr zur Amtseinführung als Äbtissin des freiweltlichen Damenstifts Quedlinburg überreicht wurden.
Der historische Ausstellungsort verleiht der Präsentation eine zusätzliche Tiefe: Im Bibliothekszimmer von Prinz Heinrich von Preußen – Bruder Friedrichs des Großen und Onkel Sofia Albertinas – wurde mit maßgefertigter Möblierung durch den Berliner Möbeldesigner Jonas Stürzebecher eine neue Ausstellungssituation geschaffen. Neun Vitrinenschränke und eine große Tischvitrine, inspiriert von historischen Bibliotheksschränken, füllen den Raum, der nach dem Tod des Prinzen im Jahr 1802 jahrzehntelang leer stand. Die Rheinsberger Büchersammlung mit einem Bestand von über 5.000 Titeln wurde seinerzeit an die Königliche Bibliothek in Berlin, die Vorgängereinrichtung der heutigen Staatsbibliothek zu Berlin, verkauft. Die Bücher des Prinzen sind jedoch nicht als geschlossene Sammlung erhalten; nur ein kleiner Teil davon lässt sich heute noch in den Beständen der Staatsbibliothek identifizieren. Aus einem überlieferten Katalog aus dem Jahr 1803 ergibt sich jedoch ein detaillierter Einblick in Inhalt und Systematik der Sammlung.
Die neue Ausstattung erlaubt es, künftig thematische Sommerausstellungen zu präsentieren – sowohl zur Prinzessinnenbibliothek als auch zur einstigen Sammlung des Prinzen Heinrich. Die Gemälde und Büsten, die ihn einst umgaben, sind bereits an ihren historischen Ort zurückgekehrt.
Schloss Rheinsberg
Schloss Rheinsberg 2
16831 Rheinsberg
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Letzter Einlass 30 Minuten vor Schließzeit.
Die Sonderausstellung kann im Rahmen des regulären Rundgangs besichtigt werden.
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