In der kleinen Serie über Spender und Patenschaften im „sans, souci.“-Magazin hatte sie vor ein paar Jahren von einer Baumspende für den Park
Sanssouci gelesen. Diese Idee gefiel Gisela Dreßler-Loest. Sie suchte den Kontakt zur Stiftung – und ist seither eine treue Spenderin. Weit über zehn Bäume ließ sie pflanzen und eine Bank aufstellen. Und ihrer jüngsten großzügigen Gabe ist es zu verdanken, dass die Büste des Göttervaters Jupiter an ihren ursprünglichen Standort zurückkehren konnte.
Bei einem Rundgang mit Sven Hannemann, Fachbereichsleiter für den nördlichen Teil des Parks Sanssouci, entdeckte sie den Ahornhain. Hannemann, so erzählt Gisela Dreßler-Loest, „ist ansteckend in seiner Begeisterung für alles Schöne im Park“. Und er zeigt ihr immer mal wieder, wo etwas noch schöner gemacht werden könnte, wenn das Geld dafür da wäre. So war es auch beim Ahornhain am südwestlichen Ende des Orangerie-Ensembles.
Die Stiftung hatte bereits mit der Neupflanzung begonnen, aber es fehlten noch gärtnerische Arbeiten – und der Jupiterkopf, der neu gegossen werden musste. Frau Dreßler-Loest knüpfte die Zusage ihrer privaten Spende aus dem Namensfonds bei der Stiftung Pro Sanssouci in memoriam Dr. Hans-Dieter Loest an die Bedingung: „Dann muss der ganze Platz noch schöner werden.“ Dies ist nun gelungen.
Der Anlass für ihr reges Engagement für die SPSG ist ein trauriger. Vor fünf Jahren starb ihr Mann Hans-Dieter Loest, ein geborener Potsdamer, „dem ich durch sein umfassendes Wissen meine Zuneigung zu Potsdam, den Schlössern, zur preußischen Geschichte und zu Friedrich dem Großen verdanke.“ Nach seinem Tod waren „Trauer und Schmerz meine ständigen Begleiter, aber die Stiftung in ihrer Arbeit und ihren Anstrengungen zu unterstützen, unser aller Kulturerbe zu bewahren, das gibt meinem Leben wieder einen Sinn.“
Gisela Dreßler-Loest, ehemalige Erzieherin und heutige Lernpatin in einer Förderschule, ist der Meinung, „man kann doch immer etwas abgeben.
Und im Alter begehrt man ja nicht mehr viel für sich selbst.“ Also gibt sie, wie sie gerade kann. Und gewinnt dadurch auch für sich. Den Ahornhain schätzt sie als würdigen Ort zur Erinnerung an ihren Mann. „Wenn ich da auf einer Bank sitze, neben der Infotafel mit der Beschreibung von Ort und Kunstwerk und zu Jupiter aufblicke,
der je nach Lichteinfall und Schatten den Gesichtsausdruck wechselt – das hat Größe und etwas Erhabenes. Dann geht es mir gut.“