Modul D: Der Karpfenteich im Schlossgarten

Die Anreise vom Berliner Schloss nach Charlottenburg mit der Kutsche war sehr beschwerlich und unbeliebt. Bequemer war es, auf Lustschiffen oder kleinen Treckschuten auf der Spree zu reisen. Diese mussten über weite Strecken von Zugtieren und Menschen vom Ufer aus gezogen werden. Kam das Königspaar mit Gefolge in Charlottenburg an, wurde das sehr aufwändig inszeniert. Das Schiff fuhr von der Spree in den Jachthafen ein, den heutigen Karpfenteich. Von dort aus bestaunten die Angereisten das große Parterre mit all seiner Pracht. Mit dem Ausbau der Straßen wurde die Anreise bequemer und der Hafen überflüssig. Die Gartenkünstler gestalteten ihn zu einem malerischen Teich mit geschwungenen Seitenarmen um. Bis heute bietet er Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.

Auf der Westseite des Ufers gab es eine Karpfenfütterung. Zog man eine Glocke, erschienen langsam die berühmten Mooskarpfen. Leider erfroren die über 150 Jahre alten Fische in einem sehr kalten Winter. Seinen Namen jedoch behielt der Karpfenteich, obwohl sich inzwischen auch Plötze, Rotfeder, Schlei, Hecht und Barsch im Wasser tummeln.