SPSG-Vorschau 2025

Themenschwerpunkt: INSELN

Wie kaum ein anderer Ort in der Potsdam-Berliner Kulturlandschaft steht die Pfaueninsel für den Wunsch, dem Alltag zu entfliehen. Schon König Friedrich Wilhelm II. (1744-1797) und seine enge Vertraute Wilhelmine Ritz, die spätere Gräfin Lichtenau (1752-1820), schufen hier einen Rückzugsort abseits des höfischen Zeremoniells. Noch heute lädt die Insel zu Ausflügen ein. 2025 steht sie im Mittelpunkt des Jahresprogramms der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG). Anlass ist die Wiedereröffnung des 1794 erbauten Pfaueninsel-Schlosses, eines der wenigen im Original erhaltenen Gebäude aus dieser Zei, das nach mehrjährigen Sanierungs- und Konservierungsarbeiten vom 25. Mai 2025 an wieder im Rahmen von Führungen besichtigt werden kann. Darüber hinaus wird von Mai bis Oktober ein umfangreiches Programm mit Aktionstagen, Spaziergängen, Workshops und Themenführungen angeboten.

Diese Veranstaltungen sollen Gelegenheiten sein, mehr über die vielfältigen Facetten der Insel zu erfahren. So werden Insel-Persönlichkeiten vorgestellt – von dem Alchemisten Johann Kunckel (1630-1703) über Königin Luise (1776-1810) bis hin zu dem Hawaiier Harry Maitey (1807-1872). Auch über die Insel als UNESCO-Welterbe Park und wichtiges Naturdenkmal mit seinen Tieren und Pflanzen wird vieles zu erfahren sein. Thematisiert werden die Geschichte der Insel nach dem Ende der Monarchie bis in die Gegenwart und die Bezüge zur kolonialen Vergangenheit. Auch in anderen Schlössern und Gärten finden in diesem Sommer Veranstaltungen statt, die – mal im wörtlichen, mal im übertragenen Sinne – mit Inseln zu tun haben.

Das Programm startet am 25. Mai mit einem „Inselsonntag“ anlässlich der Schlosseröffnung. Ein weiterer Familientag zu Gartenthemen findet am 21. September statt.

Tickets für Führungen durch das Pfaueninselschloss sind ab 25. Mai 2025 ausschließlich tagesaktuell vor Ort erhältlich (8 Euro, ermäßigt 6 Euro). Die Führungen dauern 30 Minuten und werden von 10.30 bis 17 Uhr  für maximal 20 Personen angeboten. Aus konservatorischen Gründen ist das Kontingent der Tickets begrenzt. Tickets können erworben werden, solange der Vorrat reicht.

Das gesamte Veranstaltungsprogramm ist einem gesonderten Informationsblatt zu entnehmen und unter www.spsg.de/inseln online abrufbar.


Ausstellungen

Die Epoche der Französischen Revolution
Neukonzeption der Dauerausstellung im Südflügel des Marmorpalais
Sommer 2025
Marmorpalais, Im Neuen Garten 10, 14469 Potsdam

König Friedrich Wilhelm II. von Preußen (1744-1797) ließ das Marmorpalais zwischen 1787 und 1791 als königlichen Sommersitz im Potsdamer Neuen Garten erbauen. Antike Skulpturen, italienische Marmorkamine, kostbare Holzfußböden, seidene Wandbespannungen, erlesene Wedgwood-Keramiken und elegante Möbel bilden zusammen mit dem Gebäude ein herausragendes Ensemble des frühen Klassizismus in Mitteleuropa.

Im Sommer 2025 wird das Marmorpalais durch neue mediale Angebote zu einem lebendigen Ort der Wissensvermittlung. Politische und gesellschaftliche Themen der Regierungszeit Friedrich Wilhelms II. werden beispielhaft vorgestellt. Themen, die bis in unsere Zeit nicht an Brisanz verloren haben: die historischen und sozialen Auswirkungen der Französischen Revolution, die sich verändernde gesellschaftliche Rolle der Frau im ausgehenden 18. Jahrhundert und die willkürliche Verschiebung nationaler Grenzen. Insbesondere die Geschichte des Nachbarlandes Polens während der Herrschaft Friedrich Wilhelms II. wird als Schwerpunkt preußischer Expansionspolitik behandelt. Mit der Dritten Polnischen Teilung 1795 sollte Polen für mehr als 100 Jahre von der europäischen Landkarte verschwinden und Warschau zu einer Stadt in Preußen werden. Ein Akt machtpolitischer Willkür, der eng mit dem Machtstreben Preußens auf dem europäischen Kontinent verbunden war. Ein „polnischer Blick“ auf das damalige Preußen wird deshalb ein besonderer Vermittlungsansatz sein. Neben Deutsch und Englisch wird sich das Sprachangebot dabei explizit an polnische Gäste richten.

Der gesamte Südflügel wird museal, das heißt: selbstständig zu besichtigen sein. Die Besuchenden können ohne Wartezeit diesen Bereich betreten und sich mit der Geschichte des Ortes sowie seiner Bewohnerinnen und Bewohner  vertraut machen. Ermöglicht wurde die Neukonzeption der Dauerausstellung in diesem Bereich durch die großzügige Unterstützung der Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e. V.

Bibliophiles am Grienericksee
Sonderausstellung der Prinzessinnenbibliothek im Schloss Rheinsberg
8. Juli bis 5. Oktober 2025
Schloss Rheinsberg, Schloss Rheinsberg 2, 16831 Rheinsberg

Im Jahr 2017 gelang es der SPSG gemeinsam mit der Staatsbibliothek zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die Privatbibliothek von Prinzessin Sophie Albertine von Schweden (1753-1829) zu erwerben. Sie war die Tochter von Königin Luise Ulrike von Schweden (1720-1782) und damit eine Nichte des preußischen Königs Friedrich der Große (1712-1786). Als Äbtissin des Reichsstifts Quedlinburg blieb Sophie Albertine unverheiratet und vererbte ihre 4.500 Bücher umfassende Bibliothek einer Vertrauten, aus deren Familie ein Antiquar den Bestand erwarb und zum Kauf anbot.

Die großen Besonderheiten dieser einzigartigen Bibliothek sind ihre Vollständigkeit und der gute Erhaltungszustand. Sie ist damit eines der sehr seltenen Beispiele einer Frauenbibliothek des 18. Jahrhunderts. In der Bibliothek, die neben Büchern aus verschiedenen Sparten auch Grafiken und Manuskripte enthält, finden sich auch ererbte Werke aus den Nachlässen ihrer Mutter, Großmutter und Urgroßmutter.

Die gesamte Bibliothek befindet sich in der Staatsbibliothek, wo sie seit ihrer Erschließung eingehend erforscht wird. Dennoch nahm die SPSG den (für ihren Teil) von der Rudolf-August-Oetker Stiftung und der Kulturstiftung der Länder großzügig geförderten Ankauf zum Anlass, das Bibliothekszimmer des Prinzen Heinrich von Preußen (1726-1802) im Schloss Rheinsberg wieder erlebbar zu machen. Das dortige Mobiliar und die Bücher waren nach dem Tod des Prinzen 1802 verkauft worden. Die Bücher befinden sich heute ebenfalls in der Staatsbibliothek, von den originalen Möbeln fehlt jede Spur. Für diesen seither leeren Raum schuf der Berliner Möbeldesigner Jonas Stürzebecher in den vergangenen Jahren eine Ausstattung aus neun Vitrinenmöbeln und einer großen, multifunktionalen Tischvitrine. Die in Anlehnung an historische Bibliotheksschränke entworfenen und mit höchster handwerklicher Präzision gearbeiteten Möbel verleihen einerseits dem Raum wieder die Atmosphäre einer Bibliothek, eignen sich andererseits aber auch als Vitrinen für Sonderausstellungen. Künftig sollen dort in jedem Sommer thematische Präsentationen zu sehen sein.

Dern Auftakt bildet eine Ausstellung in Kooperation mit der Staatsbibliothek, die die Höhepunkte der Prinzessinnenbibliothek vorstellt. Zu sehen sind kostbare Einbände, gedruckte und handschriftliche Werke sowie Zeichnungen, die viel über die Lebensumstände einer hochadligen Frau des 18. Jahrhunderts verraten. Auch unterhaltsame Objekte sind dabei, wie etwa das Wörterbuch, mit dem die Schwester Friedrichs des Großen und des Prinzen Heinrich, Luise Ulrike, nach ihrer Ankunft in Stockholm Englisch lernen musste: den französischen Begriffen stehen die englischen Übersetzungen gegenüber, wobei sie die korrekte Aussprache bisweilen in phonetischem Deutsch handschriftlich dazusetzte.

Die Ausstellung ist im Rahmen des Rundgangs durch das Schloss zu sehen.

Die Rückkehr der Bilder: Schätze des Barock in der Oberen Galerie des Neuen Palais
Ab Mitte Juli 2025
Neues Palais, Am Neuen Palais, 14469 Potsdam

Nach fast zweieinhalb Jahrzehnten wird die Obere Galerie im Neuen Palais erstmals wieder für das Publikum geöffnet. Dort sind sechs der wertvollsten Gemälde der SPSG zu sehen. Die zur originalen Ausstattung des Raumes gehörenden Bilder wurden von Friedrich dem Großen (1712-1786) erworben und 1768 fest in die Wandvertäfelung eingebaut. Daher wurden sie in den vergangenen 256 Jahren nur in großen Ausnahmefällen entnommen und sehr lange nicht restauriert. Erst im frühen 20. Jahrhundert wurde entdeckt, dass sich unter den vom preußischen König angekauften Gemälden zwei der römischen Malerin Artemisia Gentileschi (1593-1654) befinden. Der König hatte sie erworben, ohne zu wissen, dass sie von einer Frau stammten. Auch die barocken Gemälde der bedeutenden Künstler Guido Reni (1575-1642) und Luca Giordano (1634-1705) aus dem 17. Jahrhundert sind bisher sowohl der Forschung als auch der Öffentlichkeit nahezu unbekannt geblieben. Nach der nun vollständigen Restaurierung der sechs Gemälde und ihrer Rahmen in den vergangenen sechs Jahren, die auch Anlass für vertiefende Forschungen und Publikationen bot, ist die Galerie fortan wieder öffentlich zugänglich. Die Restaurierungen wurden dankenswerter Weise zur Hälfte mit Drittmitteln ermöglicht (Museum Barberini, Rudolf-August-Oetker-Stiftung und, noch nicht abgeschlossen, Annemarie Hilgemann Stiftung). Voraussetzung für die Öffnung der Galerie war ein partieller Fußbodenschutz, denn das wertvolle historische Parkett aus der Erbauungszeit des Hauses darf weiterhin nicht betreten werden.

Der andere Blick: Artemisia Gentileschi im Neuen Palais
Der Weg in die Obere Galerie führt an zahlreichen Darstellungen vorbei, in denen Maler und Bildhauer den weiblichen Körper in den Mittelpunkt stellen. An sieben Stationen im Neuen Palais und in der dazugehörigen Tour in der App „Sanssouci“ lenken Fragen die Aufmerksamkeit auf den speziellen Blick, den die Künstler ihren Bildern zugrunde gelegt haben. Auch die Gemälde der Oberen Galerie werden unter diesem Aspekt betrachtet. Darüber hinaus kann den forschenden Augen der Restauratorinnen und des Naturwissenschaftlers auf die Gemälde der Oberen Galerie gefolgt werden.

Volker Hermes: Portrait & Mensch
Online-Ausstellung und Blogbeiträge auf der SPSG-Website 
Ab 7. April 2025

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Künstler Volker Hermes, der 1972 im nordrhein-westfälischen Wegberg geboren wurde und heute in Düsseldorf lebt und arbeitet, die Online-Ausstellung „Portrait & Mensch“. Bekannt für seine international beachtete Serie „Hidden Portraits“, verwandelt Hermes historische Gemälde und Skulpturen durch digitale Bearbeitungen in neuartige Kunstwerke, indem er die dargestellten Personen hinter kunstvollen Inszenierungen verbirgt.

Für die Zusammenarbeit hat Hermes sechs ausgewählte Portraits aus der Gemälde- und Skulpturensammlung der SPSG neu interpretiert: Darstellungen von Friedrich dem Großen (1712-1786), der preußischen Königinnen Luise (1776-1810) und Sophie Dorothea (1687-1757) sowie der Prinzessin Liselotte von der Pfalz (1652-1722), der Zarin Katharina der Großen (1729-1796) sowei der „Beutetürkin“ Sophia Charlotta Possart. Diese historischen Abbildungen folgen den Konventionen ihrer Zeit und offenbaren oft wenig über die Persönlichkeit der Porträtierten. Hermes greift diesen Gedanken auf und verstärkt ihn künstlerisch: Das Sichtbare wird zum Schleier, das Unsichtbare rückt in den Fokus.

In seinen Fotocollagen – digital verfremdete Abbildungen historischer Gemälde und Skulpturen – werden die Porträtierten ihrer restlichen Individualität beraubt. Das lässt die Betrachtenden auf das oft prächtige Beiwerk schauen. Sie erkennen die Portraits nun deutlich als Inszenierungen, die nur wenig Einblick in die Persönlichkeit der Dargestellten gebeen. Im Fokus steht immer die Außenwirkung: ihre Rolle, ihr Stand, ja sogar ihre Schönheit oder ihr Reichtum.

Begleitende Textbeiträge, die unter dem Titel „Mensch & Portrait“ auf dem SPSG-Blog veröffentlicht wurden, bieten einen Blick hinter die Fassaden: Sie thematisieren persönliche Unsicherheiten, soziale Rollen und überraschende Parallelen zur heutigen Zeit. Verfasst wurden sie von Alexander Reich, Schlossassistent am Schlossmuseum Oranienburg, der das Projekt initiierte und leitete.

Die Online-Ausstellung ist unter www.spsg.de/volker-hermes auf der Website zu sehen.

Moderne Windkraft
Neue Ausstellung zur modernen Windkraftnutzung im dritten Obergeschoss der Historischen Mühle im Park Sanssouci
Ab April 2025
Historische Mühle, Maulbeerallee 5, 14469 Potsdam

Windkraftanlagen hatten eine lange Entwicklung hinter sich, bis sie ihre heutige Bedeutung erlangten. Doch ihr Bau spaltet die Gesellschaft: Einerseits gibt es Bedenken wegen des Naturschutzes und der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes, andererseits werden Nachhaltigkeit und Effizienz der Anlagen hervorgehoben.

Die Historische Mühle im Potsdamer Park Sanssouci nimmt diese aktuelle Thematik auf und erweitert ihre Ausstellung um einen neuen Bereich zu modernen Windkraftanlagen. Inmitten traditioneller Handwerkstechnik veranschaulichen ein originales Teilstück eines Rotorblatts sowie interaktive Stationen wie ein Kurbelgenerator und Hörstationen die Entwicklung der Windenergietechnik. Kleine Modellflügel ermöglichen den direkten Vergleich zwischen historischer und moderner Bauweise.

Die neue Ausstellung beleuchtet die oft wenig bekannten historischen und technischen Prozesse hinter der Windenergiegewinnung. Sie gibt Einblicke in die Standortbestimmung sowie die physikalischen und bautechnischen Prinzipien moderner Windturbinen und lädt Besuchende dazu ein, sich selbst ein Bild von den Möglichkeiten und Herausforderungen dieser Technologie zu machen. Die Neugestaltung des Ausstellungsbereichs wurde von den Windkraftfirmen VSB energy und Spreewind GmbH fachlich und finanziell unterstützt. Für die gestalterische Umsetzung wurde mit der Agentur kreativköpfe zusammengearbeitet.

In der Historischen Mühle werden regelmäßig die drei Getreidesorten Bio-Roggen, Bio-Weizen und Bio-Dinkel windkraftgetrieben mit traditionellen Müllereimaschinen verarbeitet. 2025 entsteht nun in Eigenleistung ein zusätzliches System, um Getreide, das in Säcken in der Mühle bevorratet wird, vor der eigentlichen Verarbeitung nachreinigen zu können. Für dieses System wird auf historische Mühlenmaschinen zurückgegriffen, die in anderen Mühlen geborgen wurden.

Krieg und Frieden? 100 Jahre Bernhard Heisig – 1925-2025
Ausstellung anlässlich des Ortsjubiläums 650 Jahre Sacrow, Ars Sacrow e. V.
26. April bis 22. Juni.2025
Schloss Sacrow, Krampnitzer Straße 33, 14469 Potsdam

Organisiert vom Verein Ars Sacrow feierte die Jubiläumsausstellung „Krieg und Frieden? 100 Jahre Bernhard Heisig – 1925-2025“ im Schloss Sacrow das künstlerische Erbe von Bernhard Heisig (1925-2011), einem der bedeutendsten Maler der deutschen Nachkriegszeit. Am 31. März 2025 wäre Bernhard Heisig 100 Jahre alt geworden. Als Mitbegründer der Leipziger Schule zählte Heisig zu den prägendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Seine Abeiten entstanden im Spannungsfeld von Krieg, Diktatur und gesellschaftlichem Wandel.

Die von Andreas Kramer kuratierte Ausstellung präsentiert eine Auswahl von ca. 60 Gemälden und rund 100 Grafiken, darunter Vorzeichnungen zum berühmten Kanzlerporträt von Helmut Schmidt (1918-2015). Ergänzend werden im Obergeschoss Werke seiner Familie gezeigt, die einen erweiterten Blick auf sein künstlerisches Umfeld und einen einzigartigen Einblick in die künstlerische Dynamik der Familie ermöglichen. Fotografien aus der ehemaligen Fotoklasse der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst und aus dem Privatarchiv komplettieren die Ausstellung. Begleitend ist ein vielfältiges Rahmenprogramm geplant, das Einblicke in Leben und Werk des Künstlers bietet.

Ziel der Ausstellung ist es, das Werk von Bernhard Heisig als einen Spiegel der deutschen Geschichte und ihrer künstlerischen Verarbeitung beleuchten. Sie will über die reine Kunstbetrachtung hinaus gehen und eine tiefgründige Reflexion über die moralische Verantwortung des Künstlers in Zeiten von Krieg und Frieden ermöglichen. Dabei wird die Bedeutung von Kunst als Mittel der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, als Hilfe zur Entscheidungsfindung für Gegenwart und Zukunft, und als Beitrag zum gesellschaftlichen Dialog hervorgehoben.

Exit Paradise – The Miettinen Collection in Sacrow
Ausstellung anlässlich des Ortsjubiläums 650 Jahre Sacrow, Ars Sacrow e. V.
11. Juli bis 28. September 2025
Schloss Sacrow, Krampnitzer Straße 33, 14469 Potsdam

Anlässlich des 650-jährigen Jubiläums des Ortes Sacrow präsentiert der Verein Ars 
Sacrow e. V. Werke aus der international renommierten Sammlung von Timo Miettinen im Rahmen der jährlichen Veranstaltung „Museum für einen Sommer“. Schloss Sacrow wird 2025 gemeinsam mit Berlin, Düsseldorf und Helsinki zu einem von vier Ausstellungsorten für die Miettinen Collection, welche ca. 2.000 Werke moderner und zeitgenössischer Kunst umfasst.

Der Ausstellungstitel „Exit Paradise“ verweist auf die biblische Vertreibung aus dem Paradies, durch die der Mensch sich seiner Körperlichkeit bewusst wurde und zugleich seiner natürlichen Einbettung in die Natur verlustig ging. Die für Sacrow ausgewählten Werke zeigen an zwölf Themenstationen die Entwicklung von Körperdarstellungen und Inszenierungen in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts: Seit der Antike dominierte der idealisierte Körper in religiösen und weltlichen Darstellungen. Erst für die künstlerischen Avantgarden wird er zum Objekt ästhetisch-politischer Debatten, zum künstlerischen Medium und zum Material für Aktionskunst, Body Art und Performances. In der Gegenwart erscheint der fragmentierte, manipulierte oder verletzte Körper als Abbild des Individuums, seiner Zeit und ihrer Krisen.

„Exit Paradise“ vermittelt das sich wandelnde Verständnis von Körperlichkeit, ihren Repräsentationen und Ritualen vor dem Hintergrund eines verloren gegangenen Naturzusammenhangs. Identitätsdiskurse, somatische Narrative und eine fortschreitende „profilicity“ in sozialen Medien führen zu neuen Rollenbildern und Körperkonzepten, Gruppenzugehörigkeiten und Geschlechterzuschreibungen, die von den Künstlerinnen und Künstlern der Ausstellung auf vielfältige Weise aufgegriffen und interpretiert werden.

Parallel zu der Ausstellung „Exit Paradise“ im Schloss Sacrow sind weitere Teile der Miettinen Collection vom 29. Juni bis zum 27. September 2025 in der Düsseldorfer Sammlung Philara zu sehen (www.philara.de/de)

Schloss Babelsberg: Zeit(ge)schichten
Sonderpräsentation und Führungen im Schloss Babelsberg
September und Oktober 2025
Schloss Babelsberg, Park Babelsberg 10, 14482 Potsdam

Im September und Oktober 2025 bietet die SPSG zu drei ausgewählten Themen Sonderöffnungen des Schlosses Babelsberg an. Nach der Pückler-Ausstellung 2017 gibt es nach langer Zeit wieder die Gelegenheit, einige Schlossräume zu besichtigen. Da die Sanierung der Innenräume noch aussteht, zeigt eine kleine Interimspräsentation wenige prägnante Exponate zu diesen ausgewählten Themen:

Spuren in der Ferne (preußisch-deutsche Außenpolitik): Anhand zweier im Sulu-Archipel von dem deutschen Schooner „Minna“ gefischten Muschelhälften sowie den Büsten Otto von Bismarcks (1815-1898) und Kaiser Wilhelms I. (1797-1888) wird eine Episode preußisch-deutscher Außen-, Kolonial- und Handelspolitik der 1870er Jahre in der Sulu-See (heute zu den Philippinen gehörig) erzählt.

Spuren des Zweiten Weltkriegs: Schloss Babelsberg, der Flatowturm und das Küchengebäude waren während des Zweiten Weltkriegs das größte Auslagerungsdepot der preußischen Schlösserverwaltung. Gemälde und Möbel aus Berliner und Potsdamer Schlössern, u. a. der 
Schreibtisch Friedrichs des Großen (1712-1786) aus dem Schloss Sanssouci und seine Bibliotheken sowie Kutschen aus dem heute nicht mehr vorhandenen Berliner Schloss Monbijou wurden hier eingelagert und nach dem Krieg teilweise in die Sowjetunion verbracht. Viele Kunstwerke kehrten 1958 von dort zurück, einiges ist für immer verloren oder zerstört. Bombentrichterfunde im Park Babelsberg zeigen, dass nach 1945 Kunstgut aus dem Babelsberger Schlossinventar gezielt zerschlagen und „entsorgt“ wurde.

Spuren in den Schlossräumen nach 1945: Für die Unterbringung der Richterschule, der Hochschule für Filmkunst und schließlich des Museums für Ur- und Frühgeschichte wurden partiell historische Raumschalen im Schloss Babelsberg massiv verändert. Dafür steht exemplarisch der Speisesaal. Anhand historischer Schilder und Fotografien kann die Nutzung der Babelsberger Schlossräume durch diese Nachkriegsinstitutionen zwischen 1945 und 1990 gezeigt werden.

Schlossbereichsleiter Jens Straßburger-Asbeck und Skulpturenkustodin Dr. Silke Kiesant werden im Rahmen von Sonderöffnungen durch die Schlossräume des Hauptgeschosses führen, über die früheren Bewohner Kaiser Wilhelm I. und Kaiserin Augusta (1811-1890), die ältere und jüngere Schlossgeschichte berichten und zu den ausgewählten Themen vertiefende Informationen geben.

Ziel dieses Angebotes ist es auch, mit den Besuchenden ins Gespräch zu kommen, von ihren Erinnerungen oder Verbindungen zu Babelsberg zu hören und von ihren Erwartungen an die künftige Innenraumsanierung und -nutzung zu erfahren. Für die Erarbeitung des späteren Museumskonzepts ist es für die SPSG wichtig, welche Fragen das Publikum in Babelsberg besonders interessieren.


Veranstaltungen – eine Auswahl

Gespräche am Rheinsberger Musenhof
4. Kolloquium – Ansichten
9. und 10. Mai 2025
45 / 35 Euro
Anmeldung: 033931 721 17 oder www.musikakademie-rheinsberg.de
Schloss Rheinsberg, 16831 Rheinsberg

Vier Rheinsberger Kulturakteure laden gemeinsam alle Interessierten zum interdisziplinären Gedankenaustausch über die preußische Geschichte und Kultur ein.

Beginnend mit Friedrichs Musenhof gingen von Rheinsberg seit dem 18. Jahrhundert bis ins Heute Impulse aus, die weithin rezipiert wurden. Diese Momente möchte das Symposium aus den vielfältigen Blickwinkeln von historisch, kunsthistorisch, germanistisch oder musikwissenschaftlich Forschenden sowie garten- und baudenkmalpflegerisch Tätigen beleuchten und Fragen an einen zwar nicht zentralen, aber gleichwohl nicht unbedeutenden Ort preußischer Geschichte stellen.

Eine Kooperationsveranstaltung zwischen dem Kunst- und Kulturverein Rheinsberg e. V., dem Kurt Tucholsky Literaturmuseum, der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und der Musikakademie Rheinsberg.

Der Damenflügel von Schloss Sanssouci
Sonderführungen mit Schlossassistentin Frederike Jefferies und Schlossassistent Andreas Woche, SPSG 
18. Mai und 15. Juni 2025, jeweils 10.00, 11.00, 12.00, 13.00, 14.00 und 15.00 Uhr
12 / 10 Euro
Tickets: www.spsg.de
Schloss Sanssouci, Maulbeerallee, 14469 Potsdam

Mit dem Regierungsantritt König Friedrich Wilhelms IV. (1795-1861) im Juni 1840 wurde Schloss Sanssouci zum zweiten Mal in seiner Geschichte zur Sommerresidenz eines preußischen Herrschers. Nach der Einrichtung der königlichen Wohnräume ließ der Monarch die Seitenflügel des Schlosses ausbauen. Im westlichen Flügel befanden sich fortan die Apartments der Hofdamen der Königin Elisabeth von Preußen (1801-1873). Neben den originalen Raumfolgen bietet der Hofdamenflügel heute auch Exponate aus der königlichen Nutzungsphase des Schlosses im 19. Jahrhundert. Die Sonderöffnung bietet den Gästen die exklusive Gelegenheit, den Hofdamenflügel nach mehrjähriger Schließung im Rahmen von Sonderführungen erkunden zu können.

Alles neu macht der Mai!
Das Ausfahren der Orangeriepflanzen und Öffnung der Gärtnerei
18. Mai 2025, 13.00 – 17.00 Uhr
Eintritt frei, Führungen: 8 / 6 Euro
Neuer Garten, Orangerie, Am Neuen Garten, 14469 Potsdam

Beim traditionellen Ausfahren der Orangeriepflanzen aus ihrem Winterquartier können die Gäste in die faszinierende Welt der historischen Kübelpflanzen eintauchen. Spannende Themenführungen stehen ebenso auf dem Programm wie der Besuch der Gärtnerei mit Vermittlung von viel Wissenswertem über die gezogenen Pflanzen und der Verkauf von besonderen Exemplaren aus unseren Hofgärtnereien. Für die kleinen Gäste gibt es die Möglichkeit, sich künstlerisch zu betätigen. Die Böttcherei Schubert aus Pirna bietet ihre handgefertigten Pflanzkübel an und auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, das Marmorpalais zu besichtigen. Das gesamte Programm findet sich unter www.spsg.de/alles-neu-macht-der-mai

Christoph Willibald Gluck – Orphée et Eurydice
Wandeloper im Marmorpalais
24. Mai 2025, 19.00 Uhr sowie 25. Mai 2025, 16.00 und 19.00 Uhr
45 Euro
Tickets: www.spsg.de
Marmorpalais, Im Neuen Garten 10, 14469 Potsdam

Orphée beweint den Tod seiner geliebten Eurydice, Amor eilt zu Hilfe und der hoffnungsvolle Plan, Eurydice ins Leben zurückzuholen, ist schnell geschmiedet, nur darf sich Orphée beim Weg aus der Unterwelt nicht umdrehen, um seine Eurydice anzuschauen. Das Sinfonieorchester Collegium musicum Potsdam bringt Christoph Willibald Glucks (1714-1787) Oper „Orphée et Eurydice“ als Wandeloper in das Marmorpalais im Neuen Garten. Dabei bewegt sich das Publikum gemeinsam mit den Sängerinnen und dem Orchester von Raum zu Raum. Gespielt wird auch im Treppenhaus sowie im Kellergewölbe. Regie führt Steffen Findeisen, es dirigiert Knut Andreas.

Klassik Open Air im Jagdschloss Grunewald
Peter Tschaikowsky: Schwanensee op. 20 – Musik in vier Akten
7., 8. und 9. Juni 2025, jeweils 19.00 Uhr (Einlass ab 18.00 Uhr)
33 / 18 Euro (inkl. Schlossbesuch; Kinder bis 10 Jahre: 10 Euro)
Tickets: www.openair-grunewald.de
Jagdschloss Grunewald, Hüttenweg 100, 14193 Berlin

Eine Kulisse, wie sie nicht passender sein könnte: Ein Schloss, ein See, die Natur und Schwäne. Die in vielen Kulturen bekannte Sage erzählt von der Schwanenprinzessin, die nur durch Liebe aus dem Bann des Bösen erlöst werden kann. Es geht um den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse sowie um die Frage von Illusion und Wirklichkeit. In einer konzertanten Aufführung können sich die Gäste ganz auf Peter Tschaikowskys (1840-1893) Meisterwerk einlassen und eigene Bilder und Geschichten in ihren Köpfen entstehen lassen. Dabei tauchen sie in die Traum- und Sagenwelt des Schwanenreiches ein. Es spielt das Orpheus Ensemble Berlin.

Kunst-Wiese im Park Sanssouci
Malen für alle im Welterbe
14. Juni bis 7. September 2025, jeweils Samstag und Sonntag, jeweils 13.00 – 17.00 Uhr
Eintritt frei
Park Sanssouci (Wiese am Besucherzentrum Neues Palais, beim Café am Kastanienwäldchen), 14469 Potsdam

Historische Gärten inspirieren: Jung und Alt sind herzlich eingeladen, ihrer Kreativität auf der Kunstwiese freien Lauf zu lassen. Die weitläufigen Parkanlagen und historischen Bauwerke bieten eindrucksvolle Motive für selbst geschaffene Kunstwerke. Künstlerinnen mit Mal- und Zeichenmaterial erwarten die Teilnehmenden und unterstützen auf Wunsch beim künstlerischen Tun. Interessierte können einfach vorbei kommen und sich einen der Plätze sichern. Die Teilnehmenden sollten sich etwas zum Essen und Trinken und, wenn gewünscht, auch eigene Malmaterialien mitbringen.

Wir danken der Firma Boesner GmbH Berlin für ihr besonderes Engagement, durch das wir unseren Gästen auch in diesem Jahr wieder hochwertiges Mal- und Zeichenmaterial auf der Kunstwiese zur Verfügung stellen können.

Mein Schloss – Familientag in Königs Wusterhausen
Zeichnen im Schlossgarten, Kurzführungen im Schloss
14. Juni 2025, 10.00 - 17.30 Uhr
Eintritt frei
Schloss Königs Wusterhausen, Schlossplatz 1, 15711 Königs Wusterhausen

Neugierig, aber noch nie drin gewesen? Kinder und Familien sind herzlich willkommen, das Schloss Königs Wusterhausen kennen zu lernen. Dafür bieten wir kurze und kostenlose Schnupperführungen an. Gemeinsam betrachten wir Bilder der königlichen Familie und hören, wie das Leben am Hofe war. Wer mag, kann ein eigenes Traumschloss entwerfen. Wie sieht es aus? Was wäre darin los, wenn Kinder bestimmen dürften? Im Schlossgarten liegen Buntstifte, Pastellkreiden und Aquarellfarben bereit, damit können eigene Fantasien auf Papier gebracht werden. Wir sind gespannt auf die Ideen unserer Gäste. Alle sind eingeladen, einfach vorbei zu kommen und mitzumachen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

UNESCO-Welterbetag
„Vermitteln, verbinden, begeistern“
1. Juni 2025
Verschiedene Orte in Potsdam und Berlin

Traditionell am ersten Sonntag im Juni begangen, steht der diesjährige Welterbetag unter dem Motto „Vermitteln, verbinden, begeistern“. Im Rahmen von Familienführungen in den Neuen Kammern im Potsdamer Park Sanssouci stehen höfische Gäste aus verschiedenen Ländern im Fokus (Eintritt frei), während auf der Berliner Pfaueninsel die Meierei und der Beelitzer Jagdschirm geöffnet sind (Eintritt im Fährticket enthalten). Zudem werden am kurz zuvor wieder geöffneten Pfaueninsel-Schloss Themenführungen zu den Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen angeboten (16 / 14 Euro).

Gesamtes Programm unter www.spsg.de/unesco-welterbetag

„Grand Tour“
Musikfestspiele Potsdam Sanssouci
13. Juni bis 29. Juni 2025
Park Sanssouci und weitere Orte in Potsdam und Umgebung

Reisen erweitert den Horizont – absichtsvolles Reisen verstärkt diesen Effekt. Schon die englischen „Grand-Touristen“ und deutschen Kavaliere erkannten dies und weckten den Bildungshunger vieler. Neben Monumenten und Landschaften rückte auch die Musik ins Zentrum des Interesses. Der wichtigste „Grand-Tourist“ in Sachen Musik, Charles Burney (1726-1814), erforschte 1770 und 1772 das Musikleben Europas. Seine Reisen werden beim Eröffnungskonzert der Musikfestspiele mit Max Emanuel Cencic, dem {oh!} Orkiestra, dem Ensemble Diderot und Apollo’s Cabinet nachgezeichnet. Musikmetropolen wie London, Paris oder Venedig werden von renommierten Ensembles porträtiert.

Italien war das Sehnsuchtsziel aller Grand-Touristen. Das Open-Air-Konzert am Potsdamer Alten Markt mit Giulia Semenzato, Dorothee Oberlinger und anderen führt dorthin, ebenso wie Antonio Vivaldis (1678-1741) „Vier Jahreszeiten“ mit Shunske Sato. Exotische Traumwelten beschwören Steffanis Oper „Orlando generoso“ und das Konzert „Indian Swan Lake“ vor dem Orangerieschloss.

Weltreisende verschiedener Jahrhunderte kommen musikalisch zu Wort. Auch der Abschiedsschmerz und unfreiwillige Ausreisen werden thematisiert, etwa in Baldassare Galuppis (1706-1785) Oper „Didone abbandonata“. Zwei Wochen lang wird Potsdam zum Ausgangspunkt musikalischer Reisen – von Alter Musik bis Chansons, von Konzerten bis Mitmachprogrammen. Nachhaltigkeit spielt dabei eine Rolle: etwa beim Fahrradkonzert, beim Wanderkonzert oder einer Marathon-Führung durch den Park Sanssouci. Ein perfekter Auftakt für den Sommer!

Informationen zu Programm und Tickets: www.musikfestspiele-potsdam.de

Ein Konzert für Prinz Carl
Konzert zum 224. Geburtstag des Prinzen
29. Juni, 16.00 Uhr
25 / 22 Euro
Tickets: www.spsg.de
Schloss Glienicke, Königstraße 36, 14109 Berlin

Traditionelles Sonderkonzert im Kavalierflügel von Schloss Glienicke mit Solisten des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin (RSB) zum 224. Geburtstag des Prinzen Carl von Preußen (1801-1883) mit Werken von Johann Christian Bach (1735-1782), Joseph Haydn (1732-1809) und Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791).

Eine Veranstaltung des Vereins zur Förderung von Konzertreihen im Schloss Glienicke e. V. und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.

Kammeroper Schloss Rheinsberg 2025 – „Glücklich ist, wer vergisst“
Internationales Festival junger Opernsänger:innen
3. Juli bis 7. September 2025
Aufführungen auf dem Schlosshof und an verschiedenen Orten des Lustgartens 
Schloss und Lustgarten Rheinsberg, 16831 Rheinsberg

Unter dem Motto „Glücklich ist, wer vergisst“ gibt es in diesem Jahr ein Programm mit mehreren Musiktheaterproduktionen ebenso wie Operngala, Konzert- und Liederabenden. Johann Strauss‘ (1825-1899) „Die Fledermaus“ feiert als mitreißendes Open-Air-Spektakel Premiere, während Mozarts „Der königliche Hirte“ mit seinem poetischen Melodiereigen verzaubert. Zudem treffen mit Haydns „Il mondo della luna“ und Lorenzo Romanos (geb. 1985) „La Luna“ zwei völlig unterschiedliche Stile und Epochen aufeinander und entführen das Publikum in faszinierende Klangwelten. Ergänzt wird das Festival durch große Operngalas, Konzerte und Jazz-Specials.

Hervorragende junge Sängerinnen und Sänger – ausgewählt im 34. Internationalen Gesangswettbewerb der Kammeroper Schloss Rheinsberg  – und ausgezeichnete Orchester wie das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt nehmen Sie mit auf eine musikalische Entdeckungsreise!

Information, Programm, Tickets: www.kammeroper-schloss-rheinsberg.de

Teegenuss beim König
Führung und Teezeremonie
16. und 30. August sowie 13. September 2025, jeweils 13.30 und 16.00 Uhr
45 Euro (inkl. Speisen und Getränke)
Tickets: www.spsg.de
Neue Kammern von Sanssouci, Maulbeerallee 1, 14469 Potsdam

Teetrinken wie eine Königin oder ein König: Bei dieser exklusiven Veranstaltung nehmen die Gäste an einer festlich gedeckten Tafel in der Blauen Galerie der Neuen Kammern im Potsdamer Park Sanssouci Platz und genießen verschiedene Teesorten sowie Köstlichkeiten. Ein Tee-Sommelier gibt dabei spannende Einblicke in die Teewelt. Doch zuvor erfahren die Teilnehmenden zunächst Wissenswertes über die Teepflanze, ihre Herkunft und den Tee als Kolonialprodukt durch den Gartenpädagogen Steffen Ramm vom Botanischen Garten der Universtität Potsdam (Führungen um 13.30 Uhr) oder wahlweise kunsthistorische Erläuterungen zur Ornamentik des friderizianischen Rokokos in Raumdekor und auf Porzellan durch die Kustodin des KPM Archivs Eva Wollschläger (Führungen um 16 Uhr).

Mit freundlicher Unterstützung der KPM und der Teekampagne.

Potsdamer Schlössernacht 2025
Potsdam tanzt!
22. und 23. August 2025, Einlass jeweils ab 17.00 Uhr
Park Sanssouci, 14469 Potsdam

Freuen Sie sich gemeinsam mit uns auf die Potsdamer Schlössernacht am 22. und 23. August 2025. An beiden Abenden erwartet der feierlich in Szene gesetzte Park Sanssouci seine Gäste mit einem vielseitigen Programm aus Tanz, Musik, Varieté, Theater, Parkführungen sowie Licht- und Klanginstallationen. Inszeniert vom Team der Kultur im Park GmbH lädt die Potsdamer Schlössernacht ihre Gäste zu einer Auszeit vom Alltag ein, zum Tanzen und Wandeln in einer der schönsten historischen Stätten und zum Erleben einer Vielzahl von

Performances. Vorhang auf, die Tanzschuhe im Gepäck und schon beginnt eine Reise durch die Zeit mit Freund:innen und Familie. Prächtig, farbenfroh und beeindruckend!

Weitere Informationen und Programmdetails unter
www.potsdamer-schloessernacht.de


Denkmalpflege und Restaurierung

Imposant, aber reparaturbedürftig
Das 1747 errichtete Obeliskportal ist der östliche Zugang zum Park Sanssouci in Potsdam. Hier beginnt die durch den gesamten Park führende Hauptallee, deren westliches Ende das Neue Palais markiert. Benannt ist das Portal nach dem an der Schopenhauerstraße stehenden Obelisken.

Das Portal besteht aus zwei identischen Säulenstellungen, so genannten Tetrapylonen. Auf zwei massiven Sockeln mit quadratischen Grundrissen erheben sich jeweils vier kannelierte und ca. 10 Meter hohe Säulen, auf denen Architrave und Gebälk ruhen. Jeder Tetrapylon war mit einer opulent verzierten Vase und zwei spielenden Putti bekrönt, die starker Schädigungen wegen jedoch schon geborgen werden mussten. Zwischen den beiden Säulenstellungen befindet sich das Zugangstor, seitlich schließen halbrunde Einfassungsmauern an.

Beide Tetrapylone sind reparaturbedürftig. Rostende Eisendübel und Klammern treiben den Sandstein auseinander, Risse und Abbrüche sind die Folge. Einsturzgefahr besteht nicht, aber die Schäden müssen behoben werden. Die Arbeiten haben im Herbst 2024 begonnen. Die Säulenaufbauten werden nacheinander abgebaut, restauriert und danach wieder aufgestellt. Es geht vor allem um das Ersetzen der Dübel und Klammern durch neue Verbindungselemente aus rostfreiem Edelstahl. Zudem werden die acht Säulenbasen erneuert.

Für den Ab- und Aufbau werden die Tetrapylone eingerüstet. Die abgebauten Werkstücke werden auf dem Weg zwischen Portal und Obelisk gelagert und restauriert. Auf diese Weise können Besuchende die Arbeiten an den historischen Sandsteinbauteilen direkt miterleben. Die Baumaßnahmen haben im Spätherbst 2024 termingerecht begonnen. Nach der Einrichtung der Baustelle, dem Abbau und Abtransport der Skulpturen und der Demontage und Einlagerung des schmiedeeisernen Zugangstors wurde die südliche Säulengruppe behutsam abgebaut. Derzeit werden die Werkstücke restauriert und vier neue Säulenbasen hergestellt. Im Mai 2025 beginnt dann der Wiederaufbau der südlichen Säulengruppe. Den krönenden Abschluss werden dann sehr reich gestaltete Vasen und Puttenfiguren bilden. Diese monumentalen Sandsteinvasen mit ausladenden Blütengehängen und jeweils zwei spielenden, barocken Kinderfiguren mussten im Frühjahr 2014 abgenommen werden, als nach einem Sturmtief die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet war. Eine private Spende ermöglichte in den vergangenen Jahren die Restaurierung der Bekrönungsgruppen. Nach dem Wiederaufbau der südlichen Säulengruppe wird die nördliche abgebaut. Die Restaurierungsarbeiten werden sich dann nahezu eins zu eins wiederholen. Die Fertigstellung ist im November 2025 geplant.

Vorbild für die Portalgestaltung einschließlich der Bekrönungsgruppen war das Gartenportal in Rheinsberg. Der Entwurf des Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorf (1699-1753) wurde von dem Bildhauer Christian Friedrich Glume (1714-1752) ausgeführt.

Rückkehr des Bogenschützen
Seit Mitte März 2025 steht der Bogenschütze des Bildhauers Ernst Moritz Geyger (1861-1941) wieder auf seinen marmornen Sockel im Parterre unterhalb des Orangerieschlosses im Potsdamer Park Sanssouci. Die 3,50 Meter hohe Kupfertreibarbeit erhielt eine statisch notwendige Stützkonstruktion im Inneren, zudem konnte die verformte Körperhaltung korrigiert werden. Bei einem Sturmtief 1986 wurde die Plastik vom Sockel „geweht“ und deformiert, danach für die Wiederaufstellung zwar stabilisiert, aber nicht rückgeformt. Auf der Grundlage eines 3-D Modelles konnten die Korrektur der Körperhaltung, die Innenkonstruktion und auch das Transportgestell geplant werden. Die Restaurierung wurde im Rahmen der Kooperation mit den Musikfestspielen Potsdam-Sanssouci durch den Ticketverkauf unterstützt.

Geygers „Bogenschütze“ erfreute sich großer Beliebtheit: Weitere Ausführungen, sowohl größenreduzierte Repliken als auch überlebensgroße Galvanoplastiken, wurden nach dem Modell von 1895 hergestellt. Seit 1936 steht beispielsweise am Neustädter Elbufer vor der Augustusbrücke in Dresden eine ebenfalls monumentale Bronzefassung. Den Bogenschützen im Park Sanssouci erwarb Kaiser Wilhelm II. (1859-1941) im Jahr 1900 auf der Großen Kunstausstellung in Berlin.

Sichtbare Pflege
Nicht immer sind konservatorische Maßnahmen in Schlossräumen so eindrücklich erkennbar wie im Luisenschlafzimmer des Schlosses Charlottenburg in Berlin. Dieser sehr luftig und zart wirkende Raum ist mit mehr als 200 drapierten Einzelteilen aus weißem Baumwollgewebe auf rosa Grund ausgestattet. Im Frühjahr 2025 werden die mitunter bis zu sechs Meter langen Draperien abgenommen, gereinigt und nach originalem Vorbild wieder angebracht. Die für drei Monate geplanten Arbeiten werden abschnittsweise durchgeführt. Besuchende haben in dieser Zeit Gelegenheit für verblüffende Vorher-Nachher-Vergleiche.

Schlosskuppel erhält Vasenschmuck zurück
2015 musste die erste von vier Schmuckvasen von der Kuppel des Schlosses Sanssouci in Potsdam abgenommen werden. Vor fünf Jahren erfolgte dann auch die Demontage der drei dort noch verbliebenen Vasen. Die Stützkonstruktionen im Inneren waren stark korrodiert, die Fugen der aus mehreren Zinkgusselementen zusammengesetzten Kunstwerke hatten sich geöffnet und die schützende Oberflächenbeschichtung war verwittert. Nach aufwendiger Restaurierung sind die mit Masken, Blüten und Akanthusblättern dekorierten, bauchigen Vasen im April 2025 an ihre Bestimmungsorte auf der Attika vor der Kuppel zurückgekehrt. Die Zinkgussvasen sind Kopien der ursprünglich aus Sandstein ausgeführten Vasen des Bildhauers Christian Friedrich Glume (1714-1752). Nach 100-jähriger Standzeit waren diese vermutlich stark verwittert und wurden unter König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) Mitte des 19. Jahrhunderts durch Zinkgüsse mit einer sandsteinfarbigen Oberflächenbeschichtung ersetzt. Die Restaurierung wurde durch eine private Spende finanziert.

Zuganker für das Felsentor
Das Felsentor wurde 1749 nördlich der Neuen Kammern im Potsdamer Park Sanssouci zunächst als hölzerne „Felsengrotte“ errichtet. Doch schon im Mai 1750 wurden massive Fundamente für sechs Fundamentpfeiler gesetzt und im September 1750 muss die Felsengrotte als eine Abfolge von drei eigenständigen, hintereinander stehenden steinernen Prospektbögen fertiggestellt worden sein. Ab 1843 erfolgte der Umbau der Felsengrotte nach Plänen von König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) und Ludwig Persius (1803-1845): Die beiden Freiräume zwischen den drei Prospektbögen wurden durch formgleiche Steinbögen geschlossen, so dass aus der Grotte nun das heutige Felsentor mit einem sich von Süd nach Nord verjüngenden Korbbogengewölbe wurde.

Ab Mitte des 20. Jahrhunderts kam es zunehmend zu Problemen, spätestens Ende der 1980er Jahre wurden deutlich sichtbare Schäden am Ziegelmauerwerk festgestellt. 2013 wurde ein Schutztunnel errichtet, damit der Weg durch das Felsentor weiter genutzt werden konnte.

Die Bausubstanz ist geschädigt und stark durchfeuchtet. Deshalb wurde 2024 zunächst mit der statischen und konstruktiven Sicherung des Felsentors begonnen. Derzeit trocknet das Bauwerk aus, dafür waren das Schutzdach und die kalte trockene Jahreszeit ideal. Im Frühjahr 2025 werden die sechs historischen Zuganker freigelegt und saniert. Neue Zuganker werden das Tragwerk der Gewölbekonstruktion ergänzen. Danach wird das Dach wieder verschlossen und neu gedeckt. Anschließend wird das Wetterschutzdach rückgebaut und die demontierten Fassadenwerkstücke werden wieder angebracht. Parallel dazu wird die stark geschädigte Nord-West-Ecke des Bauwerks instandgesetzt, so dass die statische Sicherung des Felsentors noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden kann.

Neues Dach für das Gartendirektionsgebäude
Der Dachstuhl des Gartendirektionsgebäudes im Potsdamer Park Sanssouci muss saniert und das Dach vollständig neu gedeckt werden. Dabei werden die sichtbaren Dachflächen zum Park hin an die Dachdeckung des benachbarten Gartenkassenhauses angepasst sowie die historischen Schornsteinköpfe rekonstruiert. Aktuell stammen diese aus den 1950er Jahren. Mit dem Projekt wurde das Berliner Büro Fabian Schwade Architekten GmbH beauftragt. Die Baumaßnahmen selber sollen im September 2025 beginnen und voraussichtlich bis Oktober 2026 andauern.

Thermentausch
In den Jahren 2024 bis 2025 werden vier – 1993/94 installierte – Gasthermen in Mietshäusern im Potsdamer Neuen Garten durch moderne Gas-Brennwertgeräte ersetzt. Die erste Therme im Haus Neuer Garten 2 konnte noch vor der beginnenden Heizperiode 2024/25 in Betrieb genommen werden. Binnen einer zweiwöchigen Einregulierungsphase wurde die Therme dem Nutzer- und dem Wärmespeicherverhalten des Gebäudes angepasst. Die drei weiteren Thermen werden im Laufe des Jahres 2025 getauscht.

Strom für Glienicke
Der Schlossbereich Glienicke in Berlin wird derzeit noch aus einer Niederspannungsverteilung auf dem benachbarten Wirtschaftshof, dessen Eigentümer der Bezirk Steglitz-Zehlendorf ist, mit Strom versorgt. Der Umbau des Wirtschaftshofes durch den Bezirk, einschließlich der Neuerrichtung der elektrotechnischen Anlagen, wird genutzt, um die historisch bedingten Verflechtungen der Stromversorgung aufzulösen. Der Schlossbereich Glienicke wird eine direkte Anbindung an das Stromnetz Berlin erhalten. Neben der Modernisierung der Anschlusstechnik entstehen durch die Maßnahme klare Schnittstellen zwischen den betroffenen Parteien. Die vom Bezirk mit der Projektsteuerung beuaftragte Grün Berlin GmbH und die SPSG stimmen aktuell letzte technische Fragestellungen ab und streben die Ausschreibung der Baumaßnahmen für das Frühjahr 2025 an. Die Baumaßnahmen sollen spätestens im Sommer bginnen und noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.


Im Schloss

Spielpause im Schlosstheater
Bedingt durch die Baumaßnahmen im Rahmen des zweiten Sonderinvestitionsprogramms (Masterplan, SIP2) im und am Neuen Palais in Potsdam ist seit Januar 2025 kein Spielbetrieb im Schlosstheater möglich. Von den Umbauten wird jedoch auch das Theater profitieren. Denn eine moderne Bühnentechnik, ein großzügiger Cateringbereich und modernisierte Sanitärräume werden künftig noch schönere Theater- und Veranstaltungserlebnisse ermöglichen. Mit dem Einbau eines Aufzugs, einer Rampe und Rollstuhlplätzen wird das Schlosstheater nach Ende der Baumaßnahmen zudem barrierefrei zugänglich sein.
In den vergangenen Jahren hat sich das Schlosstheater als erfolgreicher Ort für Veranstaltungen verschiedenster Art etabliert. Neben der Potsdamer Winteroper, den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci, den Berliner Schlosskonzerten, Inszenierungen des Theaters Poetenpack und des Hans Otto Theaters sowie den neu etablierten Candle Light Konzerten bot das Haus Raum für Opern, (Kinder-)Theater, Konzerte, Ballett und Tanz, Lesungen und Podiumsdiskussionen, Konzertaufzeichnungen, Vorträge und Jubiläumsfeiern bis hin zur Residency der irischen Vertikaltuch-Akrobatin Sophia Bikova. Die Gäste kamen aus ganz Deutschland sowie dem europäischen Raum.

Die Wiedereröffnung ist für den Sommer 2027 geplant.

25 Jahre Schlossmuseum Königs Wusterhausen
Nach umfassenden Instandsetzungs- und Restaurierungsarbeiten eröffnete die SPSG am 30. September 2000 Schloss und Garten Königs Wusterhausen für das Publikum. Der Ort ist auf besondere Weise mit der Person König Friedrich Wilhelms I. (1688-1740) verbunden, der hier seit seinem 10. Lebensjahr lebte und auch nach seiner Thronbesteigung 1713 alljährlich zur Jagdzeit nach Wusterhausen zurückkehrte.

Nachdem die Preußische Schlösserverwaltung das Schloss bereits 1926 als Museum zugänglich gemacht hatte, wurde das Haus nach 1945 als Kaserne, Schul- und Verwal-tungsgebäude genutzt. 1991 begann die grundlegende Sanierung des Gebäudes. Dabei mussten u. a. Fundament und Mauerwerk stabilisiert, ausgedehnter Schwammbefall bekämpft sowie Fußböden und Türen wiederhergestellt werden. Ebenso konnte der von Siméon Godeau (1632-nach 1716), einem Schüler André Le Nôtres (1613-1700), vermutlich von 1696 bis 1698 geschaffene Garten wieder den ursprünglichen barocken Formen angenähert werden.

Im Schloss wird das künstlerische Schaffen in Brandenburg-Preußen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts präsentiert. In den Ausstellungsräumen sind ca. 160 Gemälde zu sehen, darunter auch die von Friedrich Wilhelm I. bevorzugte Porträt-, Tier- und Jagdmalerei. Hinzu kommen 49 Porträts von Offizieren sowie 41 vom König eigenhändig gemalte Bilder. Qualitätvolle Beispiele der Möbelkunst in Berlin und Potsdam um 1730/40, kunsthandwerkliche Exponate und zahlreiche Jagdtrophäen ergänzen die museale Einrichtung.

Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums lädt die SPSG zu drei Veranstaltungen ein:

Reif für die Schlossinsel – Königliches Landleben in Wusterhausen
Führung mit Schlossbereichsleiterin Dr. Margrit Schulze, anschließend Sektempfang auf der Schlossinsel
5. Oktober 2025, 11.00 Uhr
12 / 10 Euro
Anmeldung: Tel.: 03375.21170-0, E-Mail: schloss-koenigswusterhausen(at)spsg.de
Schloss Königs Wusterhausen, Schlossplatz 1,15711 Königs Wusterhausen

Jedes Jahr kam Friedrich Wilhelm I. im Herbst nach Wusterhausen und widmete sich ausgiebig seiner Jagdleidenschaft. Das Schloss war ursprünglich von einem Wassergraben mit Zugbrücke umgeben, der zum Schutz der ehemaligen Burganlage angelegt worden war. Der König nutzte die Schlossinsel, um dort mit seiner Familie an einer langen Tafel unter einem Zelt zu speisen.

Nachdem der Schlossgraben Mitte des 19. Jahrhunderts zugeschüttet wurde, erhebt sich das 
Schloss seit dem Jahr 2000 wieder auf einer von einem angedeuteten Schlossgraben umgebenen Insel. Die Wiedereröffnung des Schlossmuseums vor 25 Jahren möchten wir mit Ihnen feiern. Im Anschluss an die Führung gibt es ein Glas Sekt auf der Schlossinsel.

Musik – Preußens Insel der Seligen?
Wandelkonzert und Führung mit dem Pianisten Martin Betz
5. Oktober 2025, 14.00 Uhr
12 / 10 Euro 
Anmeldung: Tel.: 03375.21170-0, E-Mail: schloss-koenigswusterhausen(at)spsg.de
Schloss Königs Wusterhausen, Schlossplatz 1, 15711 Königs Wusterhausen

War der „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. wirklich der Feind aller Kunst? Was zumindest den Musikunterricht der Prinzen und Prinzessinnen betrifft, so ist dieser am preußischen Hof nicht zu kurz gekommen: Als Erwachsene zeigen vier Kinder Friedrich Wilhelms großes musikalisches Engagement – sie komponieren, konzertieren, unterhalten ein Orchester oder sammeln Noten-Handschriften. Martin Betz berichtet vom musikalischen Wirken Wilhelmines (1709-1758), Friedrichs (1712-1786), Amalies (1723-1787) und Heinrichs (1726-1802) und spielt deren Stücke auf zweien seiner Miniklaviere.

Blütentee mit den Lavendelkindern aus Königs Wusterhausen
Veranstaltung auf der Schlossinsel
5. Oktober 2025, 15.30 Uhr 
Information: Tel.: 03375.21170-0, E-Mail: schloss-koenigswusterhausen(at)spsg.de
Schloss Königs Wusterhausen – Schlossinsel, Schlossplatz 1,15711 Königs Wusterhausen

Die Kinder der Klasse 6 C der Wilhelm-Busch-Grundschule Königs Wusterhausen, die sich in der Schüler:innenfirma „Die Lavendelkinder“ engagieren, laden zur Teezeremonie ein. Zubereitet werden verschiedene Aufgussmischungen, bestehend aus Melisse, Verbenie, Gänseblümchen, Pfefferminze, Rotklee, Löwenzahnblüten, Lavendel und Lindenblüten. Alle Blüten wurden am Rande eines Naturschutzgebietes (Zeesen) fernab von Straßen gepflückt und schonend luftgetrocknet. Beim übergießen der Blüten mit heißem Wasser blühen diese wahrhaftig wieder auf.

Die Schüler:innenfirma Lavendelkinder hat sich auf die Herstellung von Produkten für Genuss, Wellness und Dekoration aus selbst angebautem Lavendel spezialisiert. Hervorgegangen aus einer 2011 gegründeten Nachmittags-AG haben sich die Lavendelkinder zu einer erfolgreichen Schüler:innenfirma entwickelt. 2018 erhielten sie die Auszeichnung als „Beste Schüler:innenfirma Deutschlands“. Hergestellt werden Produkte aus Lavendel, den die Schüler:innen im Schulgarten anbauen. Zu ihrer Produktpalette gehört neben Lavendelduftsäckchen und Lavendelzucker auch eine Blütenaufgussmischung, die sie auf der Schlossinsel servieren werden.


Im Garten

EFRE-Projekte
Durch die vollumfängliche Förderung des Landes Brandenburg im Rahmen der EFRE-Richtlinie „Klimaanpassung von denkmalgeschützten Garten- und Parkanlagen“ (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) mit einem Gesamtvolumen von ca. 3 Millionen Euro kann 2025 mit der Planung der folgenden Projekte begonnen werden:

Schlossgarten Rheinsberg: Entwicklung eines nachhaltigen, ressourcenschonenden und klimaresistenteren Betriebs des Schlossgartens Rheinsberg
Durch die Nutzung von Regenwasser und die Errichtung einer Kompostanlage sollen die Bedingungen der Kübelpflanzen und einzelner Altbäume verbessert werden. Weiterhin werden mit dem Kompost die Wasser- und Kohlenstoffspeicherfähigkeit der Böden einiger Rasenflächen erhöht. In einer parkeigenen Baumschule sollen historisch bedeutsame, gebietsangepasste und klimastabile Gehölze angezogen werden.

Digitale Erfassung, Analyse und Monitoring der Vegetationsvitalität für die Potsdamer Parks der SPSG
Im Zuge des Projekts sollen die technischen und organisatorischen Voraussetzungen geschaffen werden, um eine regelmäßige Erfassung und Analyse der Vitalität des Gehölzbestandes zu ermöglichen und somit auch Veränderungen und Trends zu erkennen. Auf dieser Grundlage können finanzielle und personelle Ressourcen gezielt in den am stärksten geschädigten oder gefährdeten Parkbereichen eingesetzt werden.

Park Babelsberg: Nachhaltiger Wegebau
Das Wegenetz im Potsdamer Park Babelsberg soll besser an Starkregenereignisse angepasst werden. In besonders gefährdeten Abschnitten wird die Regenwasserableitung verstärkt bzw. optimiert und die Bauweise angepasst. Einzelne Bereiche mit starkem Gefälle und hohem Nutzungsdruck erhalten breitere gepflasterte Wasserleitbahnen.

Park Babelsberg: Stoffkreislauf – Kompost, Baumschule
Zur Schließung von Stoffkreisläufen im Rahmen der Parkpflege wird für den Park Babelsberg eine Kompostfläche in der Parkgärtnerei eingerichtet. Der gewonnene Kompost soll die nährstoffarmen Bodenverhältnisse für bestehende und neu zu pflanzende Gehölze verbessern. Für die Anzucht historisch bedeutsamer und an veränderte Klimabedingungen angepasster Gehölze wird eine parkeigene Baumschule errichtet.

Neuer Garten: Wassermanagement im Bereich Eichenallee und Nachpflanzungen
Das Konzept sieht eine Revitalisierung und Erweiterung des historischen Wassersystems sowie die exemplarische Verbesserung des gärtnerischen Wassermanagements in einem ausgewählten Teilbereich des Potsdamer Neuen Gartens vor. Ziel ist, eine Stärkung bzw. die Regeneration der Gehölzebestände in Zeiten des Klimawandels.

Baumschule am Ruinenberg
Dank der großzügigen Unterstützung durch die Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e. V. konnte mit der Einrichtung einer Baumschule am Ruinenberg im Potsdamer Park Sanssouci begonnen werden. Nach der Herrichtung der Fläche und der Sicherstellung der Wasserversorgung wird das Projekt 2025 mit der Einfriedung der Fläche sowie der Herstellung einer Zufahrt abgeschlossen. Die Versorgung der Baumschulgehölze soll durch eine Baumschulistin oder einen Baumschulisten erfolgen.

Ziel ist: 

  • durch Eigenwerbung und Vermehrung autochthoner Gehölze die verschiedenen genetischen Ausprägungen und Anpassungsfähigkeiten zu erhöhen,
  • mit dieser Eigenwerbung von Gehölzarten und -varietäten das Spektrum genetischer Vielfalt zu erweitern und damit die Biodiversität zu fördern,
  • dank der Vielfalt der vorgefundenen Hybridisierungen heimischer Hauptbaumarten mittels wissenschaftlicher Analyse Rückschlüsse auf deren Anpassungsfähigkeit zu ziehen.

Obst für den Lustgarten
2025 soll das Projekt „Gemeinsam für eine grüne Zukunft – Pflanzung historischer Obstgehölze im Östlichen Lustgarten“ mit Unterstützung des Rotary Clubs Potsdam abgeschlossen werden. Die Obstquartiere des Östlichen Lustgarten sollen dann wieder mit 69 historischen Birnensorten besetzt sein. Die neu verlegte ressourcenschonende  Tröpfchenbewässerung wird die Gehölze auch in langanhaltenden Dürrephasen vor Schäden bewahren.

Wegebau
2025 werden mehrere Wege in Potsdamer und Berliner Parks nachhaltig instandgesetzt. Während der Kaiserreitweg und die Kleine Lindenalle im Park Sanssouci aus eigenen Mitteln wiederhergestellt werden, wird die umfassende Instandsetzung des Affengangs durch Spendenmittel ermöglicht. Für Wegebaumaßnahmen im Park Babelsberg werden 2025 Planungsleistungen beauftragt, so dass mit der Umsetzung 2026 begonnen werden kann. Im Berliner Schlossgarten Schönhausen werden beschädigte Wege erneuert, neue Fahrradständer aufgestellt und die Beete im schlossnahen Bereich neu angelegt.  

Trockene Füße
Die neue Entwässerung für das Heckentheater im Rheinsberger Lustgarten wird 2025 fertiggestellt. Nicht zuletzt wird sich die Kammeroper Schloss Rheinsberg, die hier regelmäßig Veranstaltungen ausrichtet, über „trockene Füße“ freuen.

Flächenerweiterung Park Babelsberg
Im Park Babelsberg entsteht aufgrund der Grundstücksneuordnung zwischen dem neu errichteten Strandbad und der bestehenden Liegewiese eine weitere Fläche am Ufer, die als Wiese entwickelt wird.


Wissenschaft und Forschung

Onlinebestandskatalog der ostasiatischen Porzellane
Die SPSG verfügt über einen bedeutenden Bestand chinesischer und japanischer Porzellane, die heute vor allem in den Schlössern Charlottenburg, Oranienburg und Caputh präsentiert werden. Die Porzellankammern dieser Schlösser bildeten einst den repräsentativen Höhepunkt der dortigen Appartements und geben heute in rekonstruierter Form einen lebhaften Eindruck von diesen in ganz Europa bewunderten Raumschöpfungen. Der heutige Bestand von ca. 3.500 Objekten geht auf die Sammlungen der brandenburgischen Kürfürstinnen und Kurfürsten zurück, zum Teil besteht er aus späteren Ankäufen, die die zahlreichen Kriegsverluste ersetzen sollten.

In den vergangenen Jahren wurde die Sammlung erstmals wissenschaftlich erschlossen und soll Ende 2025 mit einem eigenen Internetauftritt online gehen. In der zusammen mit der Wiener Firma fluxguide entwickelten Online Collection werden die Informationen zu den einzenen Porzellanen durch zwei Erzählstränge ergänzt. Sie berichten von der Herstellung und vom Handel ostasiatischer Exportporzellane, aber auch von der Geschichte der Porzellansammlungen in Brandenburg-Preußen. In den neu angefertigten Fotografien kommen die ästhetischen Qualitäten der chinesischen und japanischen Porzellane besonders zur Geltung.

Projekte des Research Center Sanssouci (RECS)

Das „Research Center Sanssouci. Für Wissen und Gesellschaft“ (RECS) ist eine 
Forschungskooperation der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, der Universität Potsdam und der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Der Verbund stärkt die internationale Vernetzung, Koordination und Förderung von Forschung und Lehre zur Geschichte, Kunst- und Kulturgeschichte Brandenburg-Preußens. Ausgehend vom geistigen und materiellen Kultererbe Brandenburg-Preußens werden Fragestellungen und Projekte interdisziplinär entwickelt, bearbeitet, präsentiert und öffentlich diskutiert.

Kolloquium „Monarchie im 19. Jahrhundert – Kaiser Wilhelm I. und Kaiserin Augusta in neuer Perspektive“ am 15. Mai 2025 im Marmorpalais in Potsdam
Das Research Center Sanssouci (RECS) hat für den 15. Mai 2025 drei junge Forschende zu einem öffentlichen Kolloquium ins Marmorpalais im Potsdamer Neuen Garten eingeladen, die sich mit dem Deutschen Kaiser Wilhelm I. (1797-1888) und Kaiserin Augusta (1811-1890) beschäftigt haben. Dr. Susane Bauer (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften), Dr. Jan Markert (Universität Trier) und Dr. Frederik Frank Sterkenburgh (Universität Utrecht) werden ihre neuen Erkenntnisse einem breiten Publikum vorstellen und darüber diskutieren.

Internationale Konferenz „1525–2025 – Brandenburg-Preußen und Polen-Litauen. Erinnerungskultur und Verflechtungsgeschichte“ am 10. und 11. September 2025 im Humboldt Forum Berlin in Kooperation mit Prof. Karin Friedrich, University of Aberdeen, und Dr. Thomas Biskup, University of Hull, Herzog August Bibliothek
Das Tagungsprojekt zum Thema „(Ost)Preußen als beispielhafte europäische Kulturlandschaft“ soll die 2025 anstehende 500. Wiederkehr der Belehnung Albrechts von Brandenburg (1490-1568) mit dem Herzogtum Preußen durch die polnische Krone zum Anlass nehmen, erstmalig das Beziehungsgeflecht von Brandenburg-Preußen und Polen-Litauen für den Zeitraum zwischen 1525 und dem Ende der Rzeczpospolita 1795 umfassend zu untersuchen. Dabei sollen auch die Erinnerungskulturen des 19. und 20. Jahrhunderts einbezogen werden, die auf deutscher und auf polnischer Seite jeweils eine sehr unterschiedliche Wertung des Lehensaktes von 1525 vornahmen.

Internationale Tagung zum 500-Jahr Jubiläum der Gründung Preußens in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis der deutschen und polnischen Kunsthistoriker und Denkmalpfleger im Herbst 2025
Im Rahmen der Tagung sollen verschiedene Aspekte rund um die Rezeption und Musealisierung des preußischen Kulturerbes behandelt werden. Die genaue Konzeption ist derzeit noch in Vorbereitung.

Vorbereitung einer internationalen Konferenz für 2026 mit dem Arbeitstitel „Schlösser als soziale Landschaften. Architektur-Erbe der Monarchie in Wahrnehmung und Begegnung seit dem 19. Jahrhundert in Europa“
Schlösser und ihre sich wandelnden Architekturen sind eingebettet in vielfältige soziale Bezüge. Die Tagung beschäftigt sich mit den Nutzungen von Schlössern durch Bewohnerinnen und Bewohner unterschiedlicher sozialer Gruppen, dort Beschäftigten (Hofpersonal, Museumspersonal) und städtischen oder dörflichen Nachbarschaften. Unter Beteiligung der brandenburgischen Schlossmuseen werden politische, kommerzielle und emotionale Wahrnehmungen der Schlösser in europäisch vergleichender Perspektive erkundet. Das Konzept ist in Vorbereitung.

Pressekontakt

Frank Kallensee
SPSG | Generaldirektion
Pressesprecher
Postfach 60 14 62
14414 Potsdam
Telefon: 0331.96 94-318