"26. September – 10. Oktober 2009
Täglich 12–18 Uhr, Potsdam, Park Sanssouci, am Grünen Gitter am Ende der Allee nach Sanssouci
Eröffnung: 26. September 2009, 16.00 Uhr in der Vorhalle der Friedenskirche
Begrüßung: Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh, Generaldirektor der SPSG
Einführung: Stefan Pietryga, Bildhauer
Kontakt: Christina Plaßmann
Ein ungewöhnliches Zusammentreffen von zeitgenössischer und historischer Kunst, christlicher Architektur und buddhistischer Symbolik präsentiert die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) vom 26. September bis 10. Oktober 2009 in den Säulengängen und Höfen der Friedenskirche im Park Sanssouci.
Leuchtend rote, in Polyester gegossene Skulpturen buddhistischer Mönche stellt der chinesische Künstler Wang Shugang (geb. 1960) in die Außenarchitektur der Kirche.
Den Reisigbesen in der Hand, fegen sie den Stein unter ihren Füßen – eine alltägliche Verrichtung buddhistischen Klosterlebens.
"Fegen", so auch der Titel des Werks, setzt in dem von Friedrich Wilhelm IV. erdachten Bau der Friedenskirche einen starken Kontrast. Die Kirche mit Kreuzgang, Säulenhof und überdachtem Säulengang verbindet die romantisch geprägte Religiosität Friedrich Wilhelms IV. mit seiner Bewunderung für Italien – ihr Vorbild hat sie in dem frühchristlichen Bau von San Clemente in Rom. Die Mönche dagegen verweisen auf einen weit entfernten Kulturkreis, eine andere Religion, eine andere Kunstepoche.
Nahezu lebensgroß und bis auf die monochrome Farbgebung realistisch durchgebildet, erwecken sie dennoch den Eindruck, in der königlichen Kirche ganz zu Hause zu sein.
Mit ihrer eindringlichen Präsenz werfen sie Fragen nach Parallelen und Unterschieden zwischen östlichem Kulturkreis und westlich-christlicher Tradition und Kunstgeschichte auf. Die Idee zu dieser Konfrontation entwickelte Wang Shugang, der parallel zur Potsdamer Ausstellung auch auf dem ART FORUM BERLIN (24. bis 27. September 2009) zu sehen ist, gemeinsam mit dem Potsdamer Bildhauer Stefan Pietryga.
Wang Shugang, 1960 in Peking geboren, studierte Bildhauerei in seiner Heimatstadt. In den 1990er Jahren arbeitete er in Deutschland, seit 2000 ist er wieder in Peking.
Zentrales Thema seiner Werke sind die rasanten Veränderungen der letzten Jahre in China und das Verhältnis zwischen westlicher und östlicher Welt. "