2024 werden 35 Millionen Euro in die Sanierung und Wiederherstellung der Schlösser und Gärten investiert
Das zur Rettung der preußischen Schlösser und Gärten aufgelegte zweite Sonderinvestitionsprogramm (Masterplan, SIP 2) wird 2024 planmäßig fortgesetzt. Für dieses 400 Millionen Euro umfassende Abkommen stellt der Bund (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien) bis 2030 insgesamt 200 Millionen Euro zur Verfügung, auf das Land Brandenburg (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur) entfallen 131 Millionen Euro und auf das Land Berlin (Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt) 69 Millionen Euro.
Im Jahr 2024 werden weiterhin 21 der 26 Projekte des ersten Lustrums (5 Jahre) mit einem Volumen von ca. 190 Millionen Euro bearbeitet. Bis 2023 konnten 5 Maßnahmen fertiggestellt werden, 13 Maßnahmen sind 2024 weiter in der Baudurchführung und 10 davon werden bis Ende 2024, Anfang 2025 fertiggestellt. 5 Projekte sind in der Ausführungsplanung und sollen teilweise noch in 2024 beginnen. Weitere 5 Projekte sind noch in einer frühen Planungsphase (Vorplanung).
2023 wurden die Planungen und Baudurchführungen des SIP 2 – trotz krisenbedingt erschwerten Vergabeverfahren und massiven Baupreissteigerungen – nahezu planmäßig vorangebracht. Verausgabt wurden 26,5 Millionen Euro (inklusive Personalmittel), was 82,4 Prozent der bewilligten Mittel entsprach.
Für das laufende Haushaltsjahr 2024 sind Planungs- und Bauleistungen in Höhe von ca. 35 Millionen Euro (inklusive Personalkosten) beantragt und bewilligt worden. In der Geschichte der SPSG ist dies die höchste Summe, die in einem Jahr in die Rettung der Schlösser und Gärten investiert wird.
Folgende Projekte werden derzeit u. a. bearbeitet:
Abgeschlossene SIP 2-Projekte
Die folgenden Projekte sind bereits im Kosten- und Terminrahmen abgeschlossen:
- Neues Palais, Park Sanssouci, Potsdam: Wiederinbetriebnahme des Schlosstheaters,
- Schloss Marly, Park Sanssouci, Potsdam: Brandschutzmaßnahmen,
- Park Sanssouci, Potsdam: Instandsetzung der Lindstedter- / Posttoravenue,
- Damenhaus, Neuer Garten, Potsdam: Gesamtsanierung,
- Caputh: Gesamtsanierung des Logierhauses.
SIP 2-Projekte in der Baudurchführung
Die folgenden Projekte befinden sich in der Baudurchführung:
- Gesamtsanierung Kleines Schloss Babelsberg, Potsdam,
- Gesamtsanierung Rotes Haus, Neuer Garten, Potsdam,
- Gesamtsanierung Weißes Haus, Neuer Garten, Potsdam,
- Instandsetzung Ökonomieweg, Neuer Garten, Potsdam,
- Gesamtsanierung Meierei, Park Sanssouci, Potsdam,
- Gesamtsanierung Garten und Villa Liegnitz, Park Sanssouci, Potsdam,
- Orangerieschloss, Park Sanssouci, Potsdam,
- Parkrevier II/III, Park Sanssouci, Potsdam,
- Neubau Skulpturendepot, Potsdam,
- Gesamtsanierung Schloss Pfaueninsel, Berlin,
- Schloss Charlottenburg Hüllensanierung (1. Teil-Entwurfsunterlage Bau (EW-Bau)), Berlin,
- Schloss Charlottenburg Hüllensanierung (2. Teil-EW-Bau), Berlin,
- Schloss Charlottenburg, Schlossumgebung (1. Teil-EW-Bau), Berlin.
SIP 2-Projekte mit genehmigten Bauunterlagen (Entwurfsunterlage Bau, EW-Bau)
Für die folgenden Projekte liegen genehmigte Entwurfsunterlagen vor, auf deren Grundlage mit der Ausführungsplanung begonnen werden konnte:
- Römische Bäder, Park Sanssouci, Potsdam,
- Neues Palais Dachsanierung, Park Sanssouci, Potsdam,
- Neues Palais Neugestaltung Besucherempfang, Park Sanssouci, Potsdam,
- Schloss Cecilienhof Innenräume (Ausbau Innenräume Hotel) und Neugestaltung des Besucherempfangs (Entwurfsplanung), Neuer Garten, Potsdam,
- Besucherzentrum Historische Mühle (Entwurfsplanung), Park Sanssouci, Potsdam.
SIP 2-Projekte in der Planungsphase
Die folgenden Projekte befinden sich derzeit in der Entwurfsplanung:
- Besuchszentrum Schloss Schönhausen / Nordgaragen (Entwurfsplanung), Berlin,
- Besuchszentrum Schloss Charlottenburg, Neubau / Umbau (Vorplanung), Berlin,
- Besuchszentrum Schloss Charlottenburg, vorbereitende Maßnahmen (Vorplanung), Berlin,
- Schloss Charlottenburg, Schlossumgebung (2. Teil-EW-Bau), Berlin.
Bedarfsprogramme für SIP 2-Projekte
Für das folgende Projekt wird derzeit ein Bedarfsprogramm aufgestellt:
- Gesamtsanierung Havelhaus mit Kuhstall, Park Babelsberg, Potsdam.
Informationen zu ausgewählten Projekten
Potsdam
Neuer Garten, Damenhaus
Das Damenhaus im Neuen Garten gehörte zu den Bediensteten-Häusern des Hofes im sogenannten Holländischen Etablissement. Erste Bewohnerin war Wilhelmine Enke (1753-1820), die spätere Wilhelmine Gräfin von Lichtenau und wohl einflussreichste Mätresse König Friedrich Wilhelms II. (1744-1797). Nach dem Tod des Monarchen 1797 stand das Damenhaus leer. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde es bis Anfang des 20. Jahrhunderts als Hofdamenhaus genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Räumlichkeiten in vier separate Wohnungen aufgeteilt.
Die Maßnahme umfasste die Sanierung des gesamten Hauses mit dem Ziel der Wohnnutzung. Im Einzelnen wurden folgende Bereiche bearbeitet:
- Fassaden und Dächer,
- Innenräume (alle Etagen),
- technische Gebäudeausrüstung.
Die Baumaßnahmen wurden Ende 2022, Anfang 2023 fertiggestellt.
Neuer Garten, Schloss Cecilienhof, Innenräume (Hotelbereich)
Im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms 1 (SIP 1) wurden bis 2018 bereits Fassade, Dach, Fenster und Natursteinsockel sowie die Entwässerungsanlage des zwischen 1914 und 1917 errichteten letzten Schlossbaus der Hohenzollern saniert.
In enger Abstimmung mit dem künftigen Hotelpächter wird derzeit die Ausführungsplanung erstellt. Die Baudurchführung soll von 2024 bis 2027 erfolgen. Dafür wird das Schloss vom
1. November 2024 an bis voraussichtlich Dezember 2027 für den Besuchsverkehr geschlossen.
Neuer Garten, Rotes Haus
Das Rote Haus gehört zu den ältesten Gebäuden im Neuen Garten. Es war ursprünglich ein von Weinbergen umgebenes Winzerhaus, das 1787/88 von König Friedrich Wilhelm II. (1744-1797) samt Grundstück erworben wurde. Bei der Anlage des Neuen Gartens durch Johann August Eyserbeck (1762-1801) wurde das Rote Haus in den Park integriert. Von da an diente das Gebäude als Wohnhaus, zuerst als Sommerhaus für den Geheimen Kämmerer des Königs, danach im 19. Jahrhundert als Dependance des Marmorpalais zur Unterbringung von Mitgliedern des Hofstaates. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Rote Haus weiterhin als Wohnhaus mit nur einer Wohneinheit genutzt.
Die Maßnahme umfasst die Sanierung des gesamten Hauses mit dem Ziel der Wohnnutzung für künftig zwei Wohneinheiten.
Im Einzelnen werden folgende Bereiche bearbeitet:
- Fassaden und Dächer,
- Innenräume (alle Etagen),
- technische Gebäudeausrüstung,
- Außenanlagen mit Uferverbau.
Die Baudurchführung läuft. Die Rohbauarbeiten sind abgeschlossen. Derzeit erfolgt der Innenausbau und die Dachdeckungs- und Fassadenarbeiten. Die Fertigstellung soll im 4. Quartal 2024 erfolgen.
Neuer Garten, Weißes Haus
Auch das Weiße Haus ist wie das Rote Haus älter als der Neue Garten und ursprünglich als Winzerhaus erbaut worden. Nachdem der Neue Garten angelegt wurde, wohnten dort Bedienstete des Hofes. Diese Wohnnutzung blieb bis in die 2000er Jahre unverändert bestehen.
Auch nach der Grundinstandsetzung soll das Weiße Haus wieder ein Wohnhaus mit zwei Wohneinheiten werden.
Im Einzelnen werden folgende Bereiche bearbeitet:
- Fassaden und Dächer,
- Innenräume (alle Etagen),
- technische Gebäudeausrüstung,
- Außenanlagen mit Zuwegung und haustechnischer Erschließung.
Die Baudurchführung läuft. Die Abdichtung des Kellergeschosses und die Hüllensanierung sind abgeschlossen. Derzeit erfolgt der Innenausbau. Die Fertigstellung soll im 4. Quartal 2024 erfolgen.
Neuer Garten, Ökonomieweg
Der Ökonomieweg ist die zentrale Erschließungsstraße im Neuen Garten. Vermutlich in den 1960er Jahren wurde sie asphaltiert. Inzwischen stark sanierungsbedürftig, war zunächst nur eine Erneuerung der Asphalt-Deckschicht vorgesehen. Baugrundgutachten zeigten jedoch, dass auch der Unterbau vollständig erneuert werden muss. Das Projekt befindet sich in der Baudurchführung. Aufgrund witterungsbedingter Verzögerungen und des frühen Wintereinbruchs konnte die Maßnahme nicht wie geplant zum Ende des Jahres 2023 abgeschlossen werden. Die Bauarbeiten wurden unterbrochen und werden im Frühjahr 2024 fortgesetzt. Die Fertigstellung soll nun bis Mitte 2024 erfolgen.
Park Sanssouci, Orangerieschloss, Hüllensanierung
Die Hüllensanierung des Orangerieschlosses lief in mehreren Bauabschnitten mit Mitteln des SIP 1 von 2008 bis 2018. Fertiggestellt wurden sowohl die Hülle des Südost-Pavillons und der Mittelbau mit dem markanten Turm-Paar.
Im Rahmen des SIP 2 werden seit Ende 2018 die Planungen für die noch instand zu setzenden Teile des Gebäudekomplexes erstellt. Für ca. 29,9 Millionen Euro wird eine Hüllensanierung durchgeführt. Außerdem werden die Innenräume der beiden Pflanzenhallen instandgesetzt und mit der erforderlichen Infrastruktur für eine sommerliche Veranstaltungsnutzung ausgestattet. Mit der Baudurchführung wurde im Frühjahr 2023 begonnen. Sie soll in mehreren Abschnitten bis 2029 andauern. Die Baudurchführung des ersten Bauabschnittes, der die umfangreiche technische Erschließung in den Außenanlagen einschließlich der Ableitung des Regenwassers sowie die Instandsetzung der Fenster in den Museumsräumen umfasst, läuft planmäßig. In den Museumsräumen erfolgen die Neugestaltung des Kassenbereichs und der Einbau eines barrierefreien Besucher-WCs.
Park Sanssouci, Römische Bäder, Gesamtsanierung
Das Ensemble der Römischen Bäder ist das pittoreske Gegenstück zum Schloss Charlottenhof. Noch als Kronprinz lieferte der spätere König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) Ideenskizzen für den Komplex, der dann von Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) und Ludwig Persius (1803-1845) realisiert wurde: Ab 1829 entstanden nacheinander das Hofgärtnerhaus, der angrenzende Pavillon als römischer Podiumstempel mit Pfeilerportikus, das Gehilfenhaus, die große Laube, die Arkadenhalle und schließlich die Römischen Bäder. Das gesamte Ensemble, einschließlich der Gartenanlagen, befindet sich in einem desolaten Zustand und bedarf einer Grundinstandsetzung.
Die Maßnahme umfasst die Sanierung und Restaurierung der Gebäudehüllen und Innenräume und der dazugehörigen Gartenanlagen.
Im Einzelnen werden folgende Bereiche bearbeitet:
- Gründung, Stützmauern, Uferzonen,
- Fassaden und Dächer,
- Innenräume, einschließlich der Restaurierung der Oberflächen in den museal genutzten Bereichen,
- Gartenanlagen,
- Höfe, Loggien, Pergolen, Brunnen und Gartenarchitekturen,
- Skulpturenschmuck (insbesondere im Außenbereich).
Der Bauantrag befindet sich noch in Prüfung. Die Ausführungsplanung verläuft planmäßig. Die Baudurchführung soll im 1. Quartal 2024 beginnen und 2027 abgeschlossen sein.
Park Sanssouci, Meierei am Kuhtor, Gesamtsanierung
Die Meierei am Kuhtor besteht im Kern aus dem im Jahr 1788 nach einem Brand wieder aufgebauten Wohnhaus des Hofgärtners Carl Christian Handtmann (1776-1852), dass in den Jahren 1834/35 nach Entwürfen von Ludwig Persius umgestaltet wurde. Es ist Teil des von 1826 bis 1829 gestalteten Parks am Schloss Charlottenhof. Die Anlage besteht aus einem Hauptgebäude mit Wohntrakt, einem östlichen Anbau mit einstiger Gehilfenwohnung sowie einem westlich anschließenden Hof für Stallungen. Das Haus wurde zuletzt für Wohnzwecke genutzt. Aufgrund seines stark sanierungsbedürftigen Zustandes stand es jedoch mehrere Jahre leer.
Die Maßnahme umfasst die Sanierung des gesamten Hauses mit dem Ziel einer Wohnnutzung mit fünf Wohneinheiten sowie einer Sommer-Gastronomie.
Im Einzelnen werden folgende Bereiche bearbeitet:
- Fassaden und Dächer,
- Innenräume (alle Etagen),
- technische Gebäudeausrüstung für Wohnen und Gastronomie.
Die Baudurchführung läuft. Die Hüllensanierung ist abgeschlossen und derzeit wird abgerüstet. Parallel erfolgt der Innenausbau. Ab Frühjahr 2024 erfolgen zudem die Tiefbau- und Gartenbauarbeiten. Die Fertigstellung ist im 4. Quartal 2024 geplant.
Park Sanssouci, Villa Liegnitz, Gesamtsanierung
Die repräsentative Villa Liegnitz befindet sich im südöstlichen Teil des Parks Sanssouci in direkter Nachbarschaft zum Marlygarten. Der Schinkel-Schüler Albert Dietrich Schadow (1797-1869) entwarf 1841 die Villa und das Ökonomiegebäude als Einzelgebäude. Bereits 1877 wurde durch Reinhold Persius (1835-1912) ein Verbindungsgang errichtet, der 1907 durch einen zweigeschossigen Zwischenbau mit hohem Sockelgeschoss ersetzt wurde. Bis 1945 nutzte August Wilhelm Prinz von Preußen (1887-1949) die Villa als Wohnsitz – bevor er als SA-Obergruppenführer vor der anrückenden Roten Armee floh. Das Haus wurde ab 1949 von der Pädagogischen Hochschule genutzt. Von 2004 bis 2016 waren hier Büros der SPSG untergebracht. Das Gebäude, der dazugehörige Garten und die Parkbauten sind stark sanierungsbedürftig.
Die Maßnahme umfasst die vollständige Sanierung der Fassaden, Dächer und Innenräume mit dem Ziel einer Büronutzung durch die SPSG. Außerdem sollen der dazugehörige Garten sowie die darin befindlichen Gartenarchitekturen wieder instandgesetzt werden.
Im Einzelnen werden folgende Bereiche bearbeitet:
- Fassaden und Dächer, einschließlich Loggien, Terrassen und Altan (Wintergarten),
- Innenräume (alle Etagen),
- technische Gebäudeausrüstung,
- Freianlagen im direkten Umfeld des Bauwerks,
- Sanierung und Restaurierung des Stibadiums.
Die Baudurchführung läuft. Die Sanierung der Hülle und der Gartenanlage ist weit fortgeschritten, parallel werden die Innenräume bearbeitet. Durch unvorhergesehene Befunde im Innern verschiebt sich die Fertigstellung bis 2025.
Park Sanssouci, Neues Palais, Dachsanierung, 2. Bauabschnitt
Das Neue Palais wurde von 1763 bis 1769 von Johann Gottfried Büring (1723-1788) und Carl von Gontard (1731-1791) am westlichen Rand des Parks Sanssouci errichtet. Mit Mitteln des SIP 1 wurde bereits als erster Bauabschnitt das Dach des Theaterflügels saniert. Im Rahmen des SIP 2 wird die Dachsanierung nun für alle anderen Gebäudeteile abgeschlossen. Die Maßnahme umfasst die Erneuerung der Dachdeckung aus Kupferblech, die Instandsetzung der bauzeitlichen Dachkonstruktion und der umlaufenden Balustrade samt Skulpturenschmuck. Planung und Baudurchführung werden – bei laufendem Museumsbetrieb – voraussichtlich ein Jahrzehnt dauern. Der Bauantrag wird seit Juli 2023 geprüft. Derzeit wird die Ausführungsplanung erstellt. Der Baubeginn des ersten Bauabschnitts Theaterflügel ist mit Aufbau der Baustelleneinrichtung ab Oktober 2024 geplant.
Park Sanssouci, Neues Palais, Neugestaltung Besucherempfang
Zur Verbesserung der Empfangssituation für die Besuchenden des Neuen Palais und seines Schlosstheaters ist der denkmalgerechte Umbau der Unteren Roten Kammern und der Marquis d’Argens-Wohnung geplant. Hier sollen künftig alle Nebennutzungen des öffentlichen Besuchsverkehrs wie Info-Point, Ausgabe von Audioguides, Schließfächer, Garderobe, Cateringküche, barrierefreie Gäste-WCs und ein Aufzug zur barrierefreien Erschließung sowohl der Museumsfläche im 1. Obergeschoss als auch des Schlosstheaters unterkommen. Der Bauantrag wird seit Juni 2023 geprüft. Derzeit wird die Ausführungsplanung erstellt. Der Baubeginn ist mit Arbeiten im Gründungsbereich des künftigen Aufzugs im Juli 2024 geplant. Für die Bauzeit wird das Schlosstheater voraussichtlich zwischen 2025 und 2027 geschlossen.
Park Sanssouci, Parkrevier II / III
Die Parkreviere sind die Stützpunkte in den Anlagen der SPSG, von denen aus die Beschäftigten der Gartenabteilung die Pflege organisieren. Hier befinden sich die Büro- und Sozialräume sowie Lager- und Stellflächen für den Maschinenpark. Das ca. 8.400 Quadratmeter große Areal der Parkreviere II und III im Park Sanssouci befindet sich südlich der Maulbeerallee zwischen den Jubiläumsterrassen unterhalb des Orangerieschlosses und dem Sizilianischen Garten. Die vorhandenen Baulichkeiten waren in einem schlechten Zustand. Die Pausen-, Umkleide-, Wasch- und Toilettenräume entsprachen nicht den geltenden Arbeitsschutzbestimmungen. Durch die Sanierung von Teilbereichen sowie einen Neubau sollen zeitgemäße Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten geschaffen werden.
Die Maßnahme umfasst im Einzelnen:
- Ertüchtigung der Bestandsgebäude Nr. 1-8 als Lager- und Garagenflächen,
- Rückbau der Gebäude 9-11 (temporäre Nutzung des Gebäudes 9 während der Bauphase),
- Errichtung eines Neubaus sowie Anlegen von Garagen- und Lagerflächen für alle weiteren erforderlichen Nutzungen,
- Neugliederung der Außenanlagen mit Stellplätzen und Außenlagerflächen.
Für den Neubau werden hohe Anforderungen an die Nachhaltigkeit gestellt: Er wird als Holzkonstruktion hergestellt, das Dach wird als Gründach konzipiert und die Fassade erhält eine langlebige Außenhaut aus Holzschindeln. Die Beheizung der gesamten Anlage erfolgt durch eine Holzschnitzelheizung. Damit können die, bei der Bewirtschaftung des Parks anfallenden Holzabfälle zur Energiegewinnung genutzt werden. Die Baudurchführung verläuft weitgehend planmäßig und soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein.
Park Babelsberg, Kleines Schloss
Das sogenannte Kleine Schloss befindet sich am Havelufer im Park Babelsberg. Es entstand in den Jahren 1841/42 im Zuge des neugotischen Umbaus eines Gärtnerhauses zur Wohnung für das Hofgefolge. Das zweigeschossige Gebäude ist durch Giebelrisalite, Erkervorbauten und Ecktürmchen gestaffelt. Die Maßnahme umfasst die Sanierung der bestehenden Gastronomie im Erdgeschoss und die Sanierung der zwei Wohneinheiten im Obergeschoss. Die Fertigstellung ist für Ende 2024, Anfang 2025 geplant.
Neubau des zentralen Skulpturendepots
Die Skulpturen der SPSG sind derzeit auf mehrere Standorte verteilt. Mit Mitteln aus dem SIP 2 wird das neu errichtete Zentrale Kunstgutdepot unweit des Potsdamer Hauptbahnhofs um ein Skulpturendepot erweitert. Dabei handelt es sich um ein eigenständiges Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft. Um die hohe gestalterische Qualität an diesem Standort zu erhalten und darüber hinaus ein stimmiges Erscheinungsbild sicherzustellen, wurde das renommierte Berliner Architekturbüro Volker Staab auch mit diesem Neubau beauftragt. Das erfreuliche Ergebnis der Entwurfsplanung ist, dass alle Skulpturendepot-Bestände im Neubau untergebracht werden können. Im Zuge archäologischer Voruntersuchungen wurde auf dem Bauplatz eine Siedlung aus der Jungsteinzeit gefunden, die 2021 während einer großflächigen Grabungskampagne dokumentiert werden konnte. Die Baudurchführung läuft planmäßig, die Fertigstellung ist im Herbst 2024 geplant.
Am 14.03.2023 stürzte bei einem Sturm ein Kran der Baustelle auf das benachbarte Zentraldepot (ZED) der SPSG. Personen und Kunstgut wurden dabei nicht geschädigt, jedoch das Dach im Bereich der Depotzelle für die Porzellane. Die Haftpflichtversicherung der Rohbaufirma und Kraneigentümerin hat die Einstandspflicht erklärt. Die bauliche Beseitigung des Schadens wurde bereits nach 9 Monaten abgeschlossen. Die Schadenhöhe belief sich auf ca. 1 Million Euro, die vollständig von der Haftpflichtversicherung übernommen wurde.
Berlin
Schloss Charlottenburg, Abschluss Hüllensanierung
Das Schloss Charlottenburg wurde seit 1695 als Sommerresidenz von Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg (1657-1713) für seine Frau Sophie Charlotte (1668-1705) errichtet. Es wurde unter Beteiligung namhafter Architekten wie Johann Arnold Nering (1659-1695), Johann Friedrich Eosander von Göthe (1669-1728), Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (1699-1753) und Carl Gotthard Langhans (1732-1808) bis 1797 in vielen Bauabschnitten erweitert.
Im Rahmen des SIP 1 wurde bereits die Hülle – bestehend aus Dach und Fassaden – in weiten Teilen saniert. Im SIP 2 wird diese Hüllensanierung nun an den westlichen Bauteilen Große Orangerie und Theaterbau abgeschlossen. Der Bauabschnitt Große Orangerie wurde 2022 fertiggestellt. Mit der Baudurchführung am Theaterbau wurde im Sommer 2022 begonnen. Die Gesamtmaßnahme soll bis Mai 2024 abgeschlossen werden.
Schloss Charlottenburg, Besuchszentrum Neubau / Umbau
Zur Verbesserung der Empfangssituation für die Gäste ist der Neubau eines Besucherzentrums westlich des Ehrenhofvorplatzes geplant. Neben dem Ticketverkauf und einem Museumsshop ist hier ein umfangreiches Informationsangebot vorgesehen. In diesem Zusammenhang soll auch der östliche Ehrenhofflügel (Küchenflügel) des Schlosses instandgesetzt bzw. umgebaut werden. Die Maßnahme umfasst die Sanierung und Restaurierung der Innenräume mit dem Ziel, einen zentralen Gästeeingang für das Alte Schloss einzurichten. Der Entwurf für den Neubau wurde im Rahmen eines internationalen Planungswettbewerbs im Juni 2021 ausgewählt. Im Januar 2023 konnte mit der Planung begonnen werden. Zurzeit erfolgt die Vorplanung.
Schloss Charlottenburg, Schlossumgebung
Die Tiefbauarbeiten auf der Schlossterrasse sind abgeschlossen und die Gartenarbeiten werden im Frühjahr 2024 abgeschlossen. Für die Tiefbauarbeiten auf dem Theaterplatz und im Fürstingarten wurden der Auftrag erteilt. Die Tiefbau- und anschließenden Gartenarbeiten werden auf dem Theaterplatz im 3. Quartal 2024 und im Fürstingarten im Jahr 2025 abgeschlossen.
Die Sanierung der Leitungstrassen und der Freiflächen des Orangengartens, des Schlossplatzes und des Ehrenhofs wird in den Jahren 2025 und 2026 erfolgen. Für die Planung der Freianlagen des Fürstingartens, des Luisenplatzes, des Schlossplatzes und des Ehrenhofs wurde das denkmalpflegerische Konzept zur Einordnung des Fürstingartens in den Gesamtkontext erstellt und mit dem Landesdenkmalamt Berlin im Rahmen eines Termins am 6. Dezember 2023 abgestimmt. Die EW- Bau für diesen Teil der Freianlagenplanung soll im April 2024 eingereicht werden.
Schloss Pfaueninsel, Gesamtsanierung
Das Schloss Pfaueninsel wurde zwischen 1794 und 1797 im Auftrag Friedrich Wilhelms II. als Erholungs- und Rückzugsort gebaut. Verantwortlich für die Ausführung und Planung war der Potsdamer Hofzimmermeister Johann Gottlieb Brendel. Das Schloss wurde als reine Holz-Fachwerkkonstruktion errichtet. Lediglich die Fundamente und das Kellergeschoss einschließlich der Sockelebene wurden in Stein ausgeführt. Das Bauwerk wird als Museumsschloss genutzt.
Die Maßnahme umfasst die Sanierung der Dächer und Fassaden des Schlosses, einschließlich der Türme und der Brücke. In den Innenräumen ist keine Restaurierung geplant. Hier werden nur Konservierungsmaßnahmen durchgeführt. Das Kunstgut wurde bereits 2018 beräumt. Daher ist das Schloss bereits seit Saisonende 2018 für den Besuchsverkehr geschlossen. Die Baudurchführung läuft seit Mitte 2021. Die Hüllensanierung ist weitgehend abgeschlossen und derzeit wird abgerüstet. Im April 2024 beginnen die Abdichtungsarbeiten im Keller. Die bauliche Fertigstellung ist bis Herbst 2024 geplant. Danach erfolgt bis Ende Oktober die Rückführung des ausgelagerten Kunstgutes. Derzeit wird ein Wettbewerb für ein neues Wandbild der Südwestfassade ausgelobt. Das Preisgericht tagt im Juli 2024. Das Wandbild soll vor Ort im Frühjahr 2025 parallel zur Wiedereröffnung des Museums entstehen.
Schloss Schönhausen, Besuchszentrum Nordgaragen
Der innere Schlosspark des Schlosses Schönhausen wird im Nordwesten von den in den 1950er Jahren erbauten Nordgaragen begrenzt. In den 1980er Jahren wurde die Bebauung entlang der Grundstückgrenze durch ein Funktionsgebäude zusammen mit einem weiteren Garagengebäude ergänzt. Westlich des Funktionsgebäudes schließt sich eine Parkplatzfläche mit einem Lagergebäude an.
Die Maßnahme umfasst die Sanierung der gesamten Anlage. Ziel ist es, hier bis 2027 ein Besuchszentrum für das Schloss einzurichten. Das Funktionsgebäude, der Garagenflügel sowie das Lagergebäude nördlich des Parkplatzes werden rückgebaut. Die unter Denkmalschutz stehenden Nordgaragen werden für die geplanten Nutzungen ertüchtigt. Die Parkplatzfläche wird für PKW hergerichtet. Derzeit wird die Entwurfsplanung (BPU) geprüft. Als vorgezogene Maßnahme wurden bereits 2022 Teile des nicht denkmalgeschützten südlichen Garagentrakts rückgebaut.