Bäuerliches Plaisier und experimentelles GlaslaborGeschichte und Nutzung der Pfaueninsel
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Parkanlagen in Potsdam, Berlin und Brandenburg geschlossen
Aufgrund einer aktuellen Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und um Gefahren für die Besucher:innen abzuwenden, werden alle Parkanlagen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) in Potsdam, Berlin und Brandenburg am 21. Juli 2025, ab 14 Uhr, bis auf Widerruf vorsorglich geschlossen.
Laut Wettervorhersage werden am heutigen Montagnachmittag und -abend von Süden und Westen aufkommende kräftige und teils gewittrige Regenfälle erwartet. Gefährlich sind zudem Böen, die aufgrund der voll belaubten Bäume Ast- und Baumbruch verursachen können.
Die SPSG bittet um Verständnis, dass auch in den nächsten Tagen wegen möglicher Schäden und Aufräumarbeiten Schließungen oder Absperrungen von Anlagen nicht auszuschließen sind.
Inspiriert durch Jean Jacques Rousseaus Motto „Zurück zur Natur“ ließ der europäische Adel Ende des 18. Jahrhunderts „Schmuckbauernhöfe“ errichten. In kulissenhafter Architektur inszenierte die vornehme Hofgesellschaft ihre romantischen Vorstellungen des „einfachen Landlebens“. In Preußen waren es Friedrich Wilhelm II. und seine Geliebte Gräfin Lichtenau, die sich mit der Meierei auf der Pfaueninsel ein bäuerliches Plaisir fernab der höfischen Etikette schufen.
Die Meierei wurde 1794 gleichzeitig mit dem Schloss Pfaueninsel erbaut. Das Äußere des Gebäudes erinnert an eine verfallene Klosterruine. Im Erdgeschoss der Meierei befindet sich ein Stall, in dem Milchkühe untergebracht waren. Sie konnten von den Majestäten persönlich gemolken werden. Danach begab man sich in die Molkenstube, wo noch heute das Butterfass zu sehen ist, in dem möglicherweise schon die Gräfin Lichtenau den Milchrahm zu Butter schlug. Auch die hölzernen Butterformen in Pfauengestalt sind erhalten geblieben.
Zahlreiche originale Gegenstände des Lebens auf der Insel als Ort des Naturerlebens und der Flucht auf das Land beschreiben nicht nur den Milchkult der Zeit um 1800, sondern zeigen weitere Aspekte des höfischen Landlebens, wie Spiele oder Illuminationen. Kommentiert und illustriert werden außerdem die englischen und französischen Vorbilder für die Insel und ihre Gebäude. Ein Gedenkraum für die 1810 verstorbene Königin Luise rundet das Bild ab.
Zu sehen ist in der Meierei außerdem das Ausstellungskabinett über den Alchemisten und Glasmacher Johann Kunckel, in dem auch der früheste Teil der Inselgeschichte thematisiert wird. Kurfürst Friedrich Wilhelm hatte ihm die Pfaueninsel zum Dank für die Entwicklung des Goldrubinglases zum Geschenk gemacht. Von 1685 bis 1688 betrieb der Wissenschaftler hier eine kleine Glashütte sowie ein geheimes Experimentallabor. Die Ausstellung zeigt mit zahlreichen Bodenfunden die eindrucksvolle Bandbreite der Kunckelschen Glasversuche auf.
Im Obergeschoss der Meierei befindet sich ein prachtvoller Saal mit illusionistischen Malereien und Stuckaturen im Stil der Neogotik.
Meierei Pfaueninsel
Pfaueninsel
14109 Berlin
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Haltestelle "Pfaueninsel (Berlin)"
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Rollstuhlgerechtes WC am Fährhaus vorhanden. Der Fahrweg rechts vom Fährhaus hat eine Steigung von 15 % und ist für Rollstuhlfahrer:innen nur in Begleitung einer weiteren Person zu bewältigen. Die Wege auf der Insel sind für Menschen mit Behinderungen in Begleitung geeignet.